Schattenblick →INFOPOOL →BÜRGER/GESELLSCHAFT → FIAN

MELDUNG/077: Internationaler Frauentag - Recht auf Nahrung von Frauen im ländlichen Raum stärken


Fian - Pressemitteilung vom 07.03.2013
Internationale Menschenrechtsorganisation für das Recht, sich zu ernähren

Internationaler Frauentag:

Recht auf Nahrung von Frauen im ländlichen Raum stärken



Köln, 7. März 2013. Anlässlich des Internationalen Tags der Frau weist die Menschenrechtsorganisation FIAN darauf hin, dass Frauen und Mädchen in ländlichen Regionen überproportional stark von Hunger betroffen sind: Laut dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen sind 70 Prozent der 870 Millionen Hungernden weiblich. 80 Prozent der weltweit Hungernden leben auf dem Land. Frauen auf dem Land werden also doppelt diskriminiert. FIAN fordert daher die Bundesregierung auf, die Erarbeitung einer Erklärung der Rechte von KleinbäuerInnen und LandarbeiterInnen im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen zu unterstützen und dabei vor allem die Rechte von Frauen und Mädchen zu betonen.

Am 27. September 2012 hat der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen die Erarbeitung einer Erklärung der Rechte von kleinbäuerlichen Gemeinschaften und Menschen, die im ländlichen Raum arbeiten, beschlossen. Grund dafür ist die erschreckende Tatsache, dass die Landbevölkerung außerordentlich stark von Hunger betroffen ist. Betroffen sind vor allem Frauen, die in Entwicklungsländern bis zu 80 Prozent der Nahrung produzieren.

"Die Gründe für diese starke Verletzung des Rechts auf Nahrung von Frauen in ländlichen Regionen liegen in ihren gesetzlichen, politischen, gesellschaftlichen und familiären Diskriminierungen", erläutert Gertrud Falk, Gender-Beauftragte von FIAN Deutschland. So gibt es noch heute Länder, in denen Frauen kein Land erben können. Vor allem im ländlichen Raum sind sie politisch und gesellschaftlich unterrepräsentiert. Zusätzlich werden sie oft durch häusliche Gewalt eingeschüchtert. Diese mehrfachen Diskriminierungen führen dazu, dass Frauen in ländlichen Regionen ihre Rechte nicht so stark vertreten können wie Männer.

Die von den Vereinten Nationen geplante Internationale Erklärung der Rechte von KleinbäuerInnen und Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten, würde ein starkes politisches Signal für die Rechte ländlicher Bevölkerung darstellen. "Wir fordern daher die Bundesregierung auf, die Erarbeitung der Erklärung zu unterstützen und dafür Sorge zu tragen, dass die Rechte von Frauen darin ausdrücklich formuliert werden", unterstreicht Falk die Forderung FIANs: "Eine Stärkung der Rechte kleinbäuerlicher Gemeinschaften und von LandarbeiterInnen würde so auch die Rechte der auf dem Land lebenden Frauen stärken."


Weiterführende Informationen auf
www.kleinbauernrechte-jetzt.de

*

FIAN (FoodFirst Informations- & Aktions-Netzwerk) ist eine internationale Menschenrechtsorganisation für das Recht auf Nahrung mit Mitgliedern in 60 Ländern.

*

Quelle:
Pressemitteilung vom 7. März 2013
Herausgeber: FIAN-Deutschland e.V., Briedeler Straße 13, 50969 Köln
Tel.: 221/702 00 72, Fax: 0221/702 00 32
E-Mail: fian@fian.de
Internet: www.fian.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. März 2013