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MELDUNG/054: Giftige Liebesgrüße gefährden Recht auf Nahrung


Fian - Pressemitteilung vom 10.02.2012
Internationale Menschenrechtsorganisation für das Recht, sich zu ernähren

Giftige Liebesgrüße gefährden Recht auf Nahrung


Köln, Münster, 10.02.2012. Anlässlich des Valentinstags weisen FIAN Deutschland und Vamos e.V. Münster auf die Gefährdung der Menschenrechte auf Nahrung von BlumenarbeiterInnen durch die Verwendung von hochgefährlichen Pestiziden in der Blumenproduktion hin. ArbeiterInnen kommen am Arbeitsplatz in direkten Kontakt mit Pestiziden und sind ihnen darüber hinaus auch durch belastete Nahrung und Wasser ausgesetzt. Die Folgen reichen von schleichenden Gesundheitsproblemen bis zu akuten tödlichen Vergiftungen.

In ihrer neuen Studie "Pestizide - Eine Gefahr für die Umsetzung des Rechts auf Nahrung" zeigen FIAN Deutschland und Vamos e.V. das dramatische Ausmaß der Pestizidbelastungen sowie deren verheerenden Folgen für ArbeiterInnen und Umwelt. In der Blumenindustrie werden zum Teil immer noch hochgefährliche Pestizide verwendet. Gleichzeitig wird den ArbeiterInnen meist nur unzureichende Schutzausrüstung zur Verfügung gestellt. "Vor allem in tropischen Ländern passieren immer wieder Unfälle, die zu akuten Vergiftungen führen", berichtet Gertrud Falk von FIAN Deutschland. "Die betroffenen ArbeiterInnen werden meist nicht ausreichend ärztlich behandelt. Arbeitsunfähigkeit, Verlust des Arbeitsplatzes und des Einkommens sind die Folgen. Die ArbeiterInnen können sich und ihre Familien nicht mehr ausreichend ernähren."

Aufgrund unzureichender Umweltschutzmaßnahmen vergiften Pestizide Böden und Gewässer und gelangen so in die Nahrungskette. "BlumenarbeiterInnen sind in der Regel auf regional angebaute Lebensmittel angewiesen", erklärt Steffi Neumann von Vamos e.V. "Durch den hohen Pestizideinsatz in der Blumenproduktion gelangen die Gifte auch in die Nahrung der BlumenarbeiterInnen, zum Beispiel am Naivasha-See in Kenia."

FIAN Deutschland und Vamos e.V. fordern daher Regierungen auf, hochgefährliche Pestizide zu verbannen und die Verwendung von Pestiziden effektiver zu kontrollieren. Unternehmen müssen die Opfer von Pestizidunfällen und ihre Familien unbürokratisch und angemessen entschädigen. VerbraucherInnen sollten beim Blumenkauf nach Fairtrade- oder Bioblumen fragen.

Die Studie "Pestizide - Eine Gefahr für die Umsetzung des Rechts auf Nahrung" kann von den Internetseiten
www.fian.de und www.vamos-muenster.de heruntergeladen werden.

Pressemeldung als pdf:
http://ml.new.fian.de/attachments/120210_pressemeldung_valentinstag.pdf


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FIAN (FoodFirst Informations- & Aktions-Netzwerk) ist eine internationale Menschenrechtsorganisation für das Recht auf Nahrung mit Mitgliedern in 60 Ländern.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 10. Februar 2012
Herausgeber: FIAN-Deutschland e.V., Briedeler Straße 13, 50969 Köln
Tel.: 221/702 00 72, Fax: 0221/702 00 32
E-Mail: fian@fian.de
Internet: www.fian.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Februar 2012