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PREIS/050: Rena Tangens erhält Bielefelder Frauenpreis 2016 (Digitalcourage)


Digitalcourage e.V. - Pressemitteilung vom 8. März 2016

Rena Tangens von Digitalcourage erhält Bielefelder Frauenpreis 2016


Rena Tangens von Digitalcourage hat den den Bielefelder Frauenpreis 2016 erhalten. Anhand von sieben aufgestellten Kriterien hat die Jury entschieden: Vorbildfunktion, eine Verbindung zu Bielefeld, zukunftsweisende Gedanken, Durchhaltevermögen, Außenwirkung des Engagements, ein Einsatz, der über den Beruf hinaus geht, und politisches Engagement. Der Preis: ein kunstvoll geschmiedeter Ring mit Motiven der Bielefelder 'Skyline'. Die Laudatio hielt Barbara Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe und frühere Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn.

Laudatorin Barbara Dieckmann: "Als Sie 1985 anfingen, sich mit der digitalen Welt zu beschäftigen, war das noch kein Feld für Frauen. Durch ihre Aktivitäten haben Sie schon früh auf die Chancen und Risiken der Digitalisierung hingewiesen."

Als Sprecherin der Jury erläuterte die ehemalige NRW-Bildungsministerin Gabriele Behler die Entscheidung. "Es nicht darum gegangen, eine Rangfolge zu erstellen. Tangens erhalte die Auszeichnung stellvertretend für alle anderen Nominierten. Frauen mit Zivilcourage und Engagement gebe es erfreulich viele. Wir hatten die Qual der Wahl." Kriterien wie Eigeninitiative, Vorbildfunktion und Außenwirkung lagen der Entscheidung zugrunde."Auch wollten wir dem Mangel an öffentlicher Anerkennung in Bielefeld entgegentreten", sagte Behler.

Mit ihr tagten in der Jury: Brigitte Mohn, Bertelsmann-Stiftung, Ricarda Osthus, Kommunalpolitikern und Rechtsanwältin, Ex-Uni-Kanzler Hans-Jürgen Simm, Lutz Worms, Vorsitzender der Bürgerstiftung, die Journalistin Jutta Küster und NW-Lokalchefin Andrea Rolfes.


Zum Bielefelder Frauenpreis:
Der Bielefelder Frauenpreis wurde 2014 zum Stadtjubiläum zum ersten Mal vergeben. Er ist eine gemeinsame Auszeichnung, die der Bund der Frauenvereine und die Neue Westfälische gemeinsam ausloben.


Zu Rena Tangens:
Rena Tangens ist Künstlerin, Netzpionierin und Gründerin und Vorsitzende des Digitalcourage e.V. (vormals FoeBuD), der sich seit 1987 für eine lebenswerte Welt im digitalen Zeitalter einsetzt. 1984 rief sie mit gemeinsam mit padeluun das Kunstprojekt "Art d'Ameublement" ins Leben, das von dem französischen Komponisten Erik Satie inspiriert ist. 1987 brachte sie das erste Modem auf die documenta und die ars electronica und baute die ersten elektronischen Bürgernetze in Deutschland und das Zamir-Netz während des Krieges im ehemaligen Jugoslawien auf. 1993 veröffentlichte sie mit dem FoeBuD das erste deutsche Handbuch zum Verschlüsselungsprogramm PGP (Pretty Good Privacy).1988 gründete sie mit Barbara Thöns die Haecksen, einen Zusammenschluss weiblicher Mitglieder des Chaos Computer Clubs. Seit 2000 ist sie Organisatorin der deutschen BigBrotherAwards. Rena Tangens prägte 2001 das Wort "Datenkrake", das inzwischen allgemeinen gebräuchlich ist. 2004 erhielt sie gemeinsam mit padeluun den Kunstpreis "Evolutionäre Zellen", 2008 die Theodor-Heuss-Medaille für ihr Engagement für die Bürgerrechte, 2014 den taz-Panterpreis, 2015 wurde sie von der Verbraucherstiftung als "Persönlichkeit des Verbraucherschutzes" ausgezeichnet.


Zu Digitalcourage e.V.:
Digitalcourage setzt sich seit 1987 für Datenschutz und Bürgerrechte ein und richtet seit 2000 die jährliche Verleihung der BigBrotherAwards aus. 2008 erhielt Digitalcourage die Theodor-Heuss-Medaille für besonderen Einsatz für die Bürgerrechte.

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Quelle:
Digitalcourage e.V.
Marktstraße 18, 33602 Bielefeld
Telefon: +49-521-1639-1639, Fax: +49-521-61172
E-Mail: mail@digitalcourage.de
Internet: https://digitalcourage.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. März 2016

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