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NEWSLETTER/141: Bremer Friedensforum 8 vom 21. Juli 2014


Newsletter Bremer Friedensforum 8 vom 21. Juli 2014



Inhalt heute:

01. Bremer Friedensforum trauert um Mani Stenner
02. Demonstration in Bremen für Frieden im Nahen Osten
03. Einseitig gegen Bomben aller Art
04. Nach der Flugzeug-Katastrophe Streit um die Schuld
05. Drohnen über der Bremer Domsheide
06. Einhundert Jahre 1. Weltkrieg
07. Offener Brief an Bundespräsident Gauck
08. Bremer Friedensforum im Netz
09. Aus dem Terminkalender
10. In eigener Sache


1. Bremer Friedensforum trauert um Mani Stenner

Bremen/Bonn. Mani Stenner, Geschäftsführer des Netzwerks Friedenskooperative, ist im Alter von 60 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben. Mani Stenner ist seit vier Jahrzehnten in der Friedensbewegung aktiv. Mit 19 Jahren verweigerte er als überzeugter Pazifist den Kriegsdienst. Es folgte ein Studium der Germanistik, Soziologie, Philosophie und Pädagogik an der Uni Bonn. In den achtziger Jahren gehörte er zu den Organisatoren der legendären Großdemonstrationen im Bonner Hofgarten gegen die Stationierung neuer Atomraketen in Europa. Seither leitete er den Koordinierungsausschuss der Friedensbewegung (bis 1987) und das Bonner Büro des Netzwerks Friedenskooperation, einem wichtigen bundesweiten Kristallisationspunkt für Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsinitiativen. In dem kleinen Büro in einem Hinterhaus in der Römerstraße laufen viele Fäden zusammen, die Mani Stenner überlegt zusammenhielt und von Fall zu Fall zur Bündelung neuer politischer Initiativen geschickt verknüpfte. Die Friedensbewegung verliert mit Mani Stenner einen verlässlichen Freund, einen großen strategischen Kopf u nd Organisator. Das Bremer Friedensforum und Mani Stenner haben mehr als 30 Jahre solidarisch zusammengearbeitet. Unsere Gedanken sind bei seiner Lebensgefährtin und seinen engsten Freunden und Mitarbeitern.

Siehe auch:
http://www.koop-frieden.de/aktuelles/artikel/mani-stenner-ist-tot-ein-leben-fuer-frieden-abruestung-und-gerechtigkeit.html


2. Demonstration in Bremen für Frieden im Nahen Osten

Bremen. Zur Demonstration für Frieden im Nahen Osten/Frieden und Gerechtigkeit für Palästina am kommenden Mittwoch, 23. Juli, rufen eine Reihe Bremer Organisationen auf. Treffpunkt ist um 17 Uhr am Hauptbahnhof, Beginn der Demonstration zum Marktplatz um 17.30 Uhr. Auf dem Marktplatz findet die Kundgebung statt.

http://nahost-forum-bremen.de/wp-content/uploads/2014/07/14-07-16-flyer-gaza-demo-pdf.pdf

Der Aufruf zur Demonstration ist vor dem Einmarsch der israelischen Armee in den Gazastreifen veröffentlicht worden. Inzwischen geht der Krieg vor allem gegenüber der Zivilbevölkerung ungehindert weiter. Bis Montag, 21. Juli, sind mehr als 400 PalästinenserInnen und 18 israelische Soldaten getötet worden. Ein Ende ist nicht abzusehen. Die Bombardierungen des Gazastreifens wie auch die Raketenbeschüsse nach Israel müssen sofort und für immer eingestellt werden! Dringend sind ernsthafte Friedensverhandlungen gefordert.

In mehreren Vorbesprechungen haben die an der Demonstration beteiligten Gruppen Maßnahmen getroffen, damit es weder zu Gewalt noch zu antisemitischen Ausschreitungen und anderen Provokationen kommt. So werden über 100 Ordner mit genauen Anweisungen im Einsatz sein. In einem Video werden die Teilnehmer zu ordentlichem und diszipliniertem Verhalten aufgefordert: [https://www.facebook.com/photo.php?v=828905423796113] Niemand von den Gruppen oder Personen, die die Demonstration am Mittwoch planen, war an der nächtlichen Demonstration am vorvergangenen Wochenende beteiligt, bei der ein Journalist und ein Passant angegriffen wurden.


3. Einseitig gegen Bomben aller Art

Berlin. Einseitig gegen Bomben aller Art und gegen "Frieden schaffen mit Waffengewalt." Wir stehen bei allen Eltern, die ihre Kinder zu Grabe tragen. Wir stehen nicht bei denen, die Bomben werfen. Wer die Macht hat, Menschen schutzlos aus der Luft zu bombardieren, wer die Macht hat, den Siedlungsbau im Westjordanland und in Ost-Jerusalem immer weiterzutreiben, wird ein friedliches Zusammenleben eines israelischen und eines palästinensischen Staates in ferner Zukunft, jetzt zerstören. Wer die Macht hat, die Weltmedien zu beeinflussen, der ist am Zuge, Propaganda, die die Spirale des Terrors weiter dreht, durch überparteiliche, wahrhaftige Berichterstattung zu ersetzen. Nur der Verzicht auf Gewalt kann ein friedliches Miteinander bewirken.
Unterzeichner: Daniela Dahn, Diether Dehm, Ilsegret und Heiner Fink, Heidrun Hegewald, Inge Keller, Manfred Maurenbrecher, Albrecht Müller, Renate Richter, Peter Sodann, Eckart Spoo, Konstantin Wecker, Manfred Wekwerth ...


4. Nach der Flugzeug-Katastrophe Streit um die Schuld

Berlin. Der Absturz der Boeing 777 der Malaysia Airlines auf ihrem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ukraine löste weltweit Entsetzen, Spekulationen und sofortige Schuldzuweisungen aus. Hunderte Menschen haben im Kampfgebiet eines Konfliktes, mit dem sie aber auch gar nichts zu tun hatten, in einem abstürzenden Flugzeug den Tod gefunden. Diese brutale Vernichtung von Leben bringt einen niemals zu bemessenden Schmerz. Das könnte der traurigste und ein vielleicht letzter Anstoß sein, mit dem Morden in der Ukraine endlich innezuhalten. Dies sollte in jedem Falle gelten, unabhängig davon, was, wer und welche Umstände auch immer die Katastrophe verursacht haben. Schon aus einfachstem menschlichen Anstand muss alles zur Aufklärung getan werden. Die Waffen müssen schweigen, damit dies ungehindert und unabhängig geschehen kann.

http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Ukraine1/absturz2.html


5. Drohnen über der Bremer Domsheide

Bremen. Mit einem Schwarm Modell-Drohnen protestierten Deutsche Friedensgesellschaft (DFG/VK-Bremen) und Bremer Friedensforums im Rahmen einer Mahnwache gegen Entwicklung, Produktion, Export und Einsatz unbemannter Flugobjekte. Mit der Aktion an der Domsheide wandten sich die Friedensaktivisten gegen die Etablierung einer Drohnentechnologie zu Kriegsführung, Überwachung und Unterdrückung.

Mehr:
http://www.bremerfriedensforum.de/357/event/drohnen-ueber-der-domsheide/


6. Zum Gedenken 100 Jahre Erster Weltkrieg - Programm 2. Halbjahr erschienen

Bremen. Aus Anlass des Kriegsbeginns vor 100 Jahren gibt es im Raum Bremen zahlreiche Veranstaltungen, die sich sowohl mit den Ursachen und der Verantwortung für den Krieg befassen als auch mit ihren schwerwiegenden Folgen und Auswirkungen. Dabei würdigt das Programm auch jene Personen, Gruppen und Vereinigungen, die vor der Kriegsgefahr gewarnt und sich dem Krieg durch Desertion widersetzt haben. Auch werden die Zusammenhänge zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg beleuchtet. Der kritische Umgang mit der Vergangenheit schließt die Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen militärpolitischen Aktivitäten Deutschlands sowie seiner Rolle als drittgrößtem Waffenexporteur auf der Welt ein. Die neue Broschüre ersetzt den bisherigen Folder und beinhaltet die Veranstaltungen, die in den nächsten Wochen und Monaten stattfinden.

http://www.bremerfriedensforum.de/pdf/1407_1914_Erster_Weltkrieg_Broschuere_150.pdf


7. Offener Brief an Bundespräsident Gauck

Bremen. "Die Verteilung von Schuld oder Verantwortung für den Beginn des Ersten Weltkriegs auf alle beteiligten Mächte stellt heute eine vortreffliche Begleitmusik für ein stärkeres militärisches Engagement Deutschlands dar." Der Bremer Helmut Donat-von Bothmer wirft Bundespräsident Gauck in einem Offenen Brief vor, "dass Sie die neuerliche Entlastungs- und Unschuldskampagne für eine "moralische Mobilmachung" zum möglichen nächsten Kriegseinsatz benutzen. Sie bewegen sich dabei mehr oder minder in den Fußstapfen der deutschen Unschuldspropaganda der 1920er Jahre." Keineswegs plädiert Helmut Donat-von Bothmer dafür, die Hände in den Schoß zu legen. "Es gibt genügend nichtmilitärische Möglichkeiten, Verantwortung in einer konfliktreichen Welt zu übernehmen. Sich auf diesem Gebiet besonders zu engagieren, stünde uns Deutschen vor dem Hintergrund unserer kriegerischen Geschichte gut an."

http://das-blaettchen.de/2014/07/offener-brief-an-den-bundespraesidenten-29543.html


8. Bremer Friedensforum im Netz

Bremen. Viel mehr als der Newsletter bringt die Internetseite des Bremer Friedensforums: www.bremerfriedensforum.de. Wir empfehlen auch die Facebook-Seite des Bremer Friedensforums. Sie kann auch gelesen werden, ohne Mitglied in dem sozialen Netzwerk zu sein (einfach das "f" von www.bremerfriedensforum.de anklicken!). Wer bei Facebook ist, bitte dort ruhig öfter mal den Daumen hoch (Gefällt mir). Auch für Kommentare sind die Redakteure und LeserInnen der Facebook-Seite dankbar.

http://www.facebook.com/pages/Bremer-Friedensforum/265831246795398


9. Aus dem Terminkalender:

• Treffen des Bremer Friedensforums: jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4

• jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache des Bremer Friedensforums auf dem Bremer Marktplatz

• jeden dritten Freitag, 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8")

• jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße


• Mittwoch, 23. Juli, 17 Uhr, Hauptbahnhof, Demonstration in Bremen für Frieden im Nahen Osten, Beginn der Demonstration zum Marktplatz um 17.30 Uhr

• Sonntag, 27. Juli, Kulturkirche Bremen, 12 Uhr, Vernissage: Zur Ausstellung "Mit Gott allzeit bereit!" - Der Erste Weltkrieg und die Bremische Evangelische Kirche, Eröffnung der Ausstellung im Beisein von Kirchenpräsidentin Edda Bosse und Kuratorin Andrea Hauser. Anschließend: Führung durch die Ausstellung mit Dr. Andrea Hauser
http://www.kirche-bremen.de/termin/backend/binary/131217_060.jpg

• Dienstag, 29. Juli, 8. Bremer Friedenslauf, Marktplatz, Kontakt: Forum Ziviler Friedensdienst, Carolina Oslath - Projektleiterin 4. Bremer Friedensdienst - c/o Bremer Jugendring, Plantage 24, 28215 Bremen, Tel.: 0421/7926221, E-Mail: bremen(at)run4peace(Punkt)eu, Internet:
http://www.bremenrun4peace.eu

• Mittwoch, 6. August, 12 bis 13 Uhr, Marktplatz Bremen, Mahnwache anlässlich der Jahrestage der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, es sprechen: Dr. Lars Pohlmeier (IPPNW) und Fritz Storim

• Dienstag, 26. August, 17 bis 19 Uhr, DGB-Haus, Bahnhofsplatz 22/28, Vortrag von Prof. Dr. Jörg Wollenberg, "Die Arbeiterbewegung auf dem Weg in das 'Dritte Reich'. Vom 'Flammenrausch der Vaterlandes' (1914) zum nationalen Sozialismus - oder wie die hineingeschlitterten "Schlafwandler" die Kriegsschuld vor und mit Christopher Clark entsorgten.

• Montag, 1. September, 19 Uhr, Gewerkschaftshaus, Bahnhofsplatz 22/28, Veranstaltung zum Antikriegstag mit Andrea Kolling (Bremische Stiftung für Rüstungskonversion und Friedensforschung): "Zur Kontinuität Bremer Rüstungsproduktion vom 1. Weltkrieg bis heute"

• Dienstag, 9. September, 17 bis 19 Uhr, DGB-Haus, Bahnhofsplatz 22/28, Vortrag von Prof. Dr. Jörg Wollenberg, "Ganz Europa in Flammen" (BBZ 5.8.1914): Die Linke und der Erste Weltkrieg. Ein Historikerstreit der DDR von 1957/58 zum "Versagen der Marxisten-Leninisten" (Jürgen Kuczynski) und zur Rolle der Bremer Linken

• Donnerstag, 11. September, Bremen, Überseemuseum, Vortrag und Diskussion "Die Drohnenkriege - Vom Krieg gegen den Terror zur Kriegsführung der Zukunft?" mit Norbert Schepers (Bremen), VA: Bremer Friedensforum, IALANA, Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts, Rosa-Luxemburg-Initiative und andere, Kontakt: Rosa-Luxemburg-Initiative Norbert Schepers, Breitenweg 25, 28195 Bremen, Tel.: 0421/3909620, Fax: 0421/3909621, E-Mail: info(at)rosa-luxemburg(Punkt)com, Internet:
http://www.rosa-luxemburg.info

• Donnerstag, 18. September, 19 Uhr, Haus der Wissenschaft, Bremen, Sandstraße, Ausstellungseröffnung "Russenlager und Zwangsarbeit: Bilder und Erinnerungen sowjetischer Kriegsgefangener"; die Ausstellung (bis 30. Oktober) wird veranstaltet von Kontakte-Kontakty e.V., dem Verein für Kontakte zu Ländern der ehemaligen Sowjetunion mit Unterstützung der Bundesstiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft".

• Samstag, 20. September, 11 Uhr, Altmannshöhe, Konzert und Lesung "Frieden schaffen ohne Waffen!", 100 Jahre Erster - 75 Jahre Zweiter Weltkrieg, Manifestation mit Bremer Chören, Musikgruppen, Schauspiel, Literatur, danach Umzug durch die Innenstadt zum Langemarck-Denkmal (HfT), weitere Informationen:
http://www.1914-2014.de

• Freitag, 3. bis 5. Oktober, Berlin, Antikriegskonferenz an der FU Berlin, Rostlaube, Kontakt: Antimilitaristische Konferenz (AKK), Rudolph Bauer, Tel.: 0421/78781, E-Mail: rudolph(Punkt)bauer(at)gmx(Punkt)de

• Dienstag, 14. Oktober, 17 Uhr, 17 bis 19 Uhr, DGB-Haus, Bahnhofsplatz 22/28, Briefe Bremer Arbeiterfamilien aus dem 1. Weltkrieg: Die Pöhlands, Henkes und Kniefs im Krieg. Es referieren Karl Heinz Roth und Jörg Wollenberg. Die Briefe der Pöhlands liest der Schauspieler Rolf Becker.

• Dienstag, 11. November, 17 bis 19 Uhr, DGB-Haus, Bahnhofsplatz 22/28, "Bremen als Pionier und Vorkämpfer für deutsche Welthandelsgeltung": Die "ehrbaren Kaufleute" um Roselius und Brinkmann als Profiteure des Weltkrieges (Referent: Jörg Wollenberg), "Die Ukraine als Expansionsobjekt der Hanseatischen Kaufmannschaft am Beispiel der Baumwolle AG und von Reemtsma" (Referent: Karl Heinz Roth)

• Dienstag, 9. Dezember, 17 bis 19 Uhr, DGB-Haus, Bahnhofsplatz 22/28, "Mit Gott dem Herrn zum Krieg": Kriegsansprachen Bremer Pastoren (Emil Felden, Karl König u.a.) und Tagebuchaufzeichnungen Bremer Bürger


10. In eigener Sache

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen an: info@bremerfriedensforum.de. Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet.
Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden.

Mit freundlichen Grüßen
Ekkehard Lentz

*

Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 8 vom 21. Juli 2014
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
Telefon: 0049- (0) 421-3 96 18 92
E-Mail: info@bremerfriedensforum.de
Internet: www.bremerfriedensforum.de
www.facebook.com/pages/Bremer-Friedensforum/265831246795398


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Juli 2014