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NEWSLETTER/107: BUKO News vom 13.12.2012


BUKO News vom 13.12.2012



INHALT

+++ BUKO BRAUCHT KOHLE +++
1) Breaking News: BUKO braucht Kohle - 30.000 Euro, jedes Jahr

+++ BUKO TERMINE +++
2) München im Schnee, Einladung zum 2. bundesweiten BUKO-Vorbereitungstreffen, 21.-22.12.12
3) Der BUKO-Seminarflyer für 2013 ist da: EU zwischen Blackbox und Fragmentierung, 23.2. in Bochum

+++ MELDUNGEN +++
4) Caro Druck muss schließen: BUKO dankt für die tolle Zusammenarbeit!
5) Wie weiter mit Syrien: Zwei Unterstützungsaufrufe erschienen
6) Krisenprofiteur Deutschland, Artikel & Analysen
7) Informationen zum Generalstreik in Tunesien am 13.12.2012

+++ TERMINE +++
8) Fallen und Chancen interkultureller Zusammenarbeit, Workshop, 14.-15.12. in Berlin
9) Eurovision in der Krise, Seminarreihe mit Stephan Kaufmann und Ingo Stützle, Berlin, 22.1.-12.2.
10) Kein Frieden mit der NATO. Aktiv werden gegen die Münchner "Sicherheitskonferenz", Demonstration am 2.2.2013
11) Bundestag entscheidet über Mietrechtsänderung

+++ NEUERSCHEINUNGEN +++
12) BUKO empfiehlt: Aufstand aus der Küche von Silvia Federici
13) Die arranca 46 widmet sich re:re:fwd: Internationalismus
14) Iz3w mit Schwerpunkt Antiziganismus erschienen

+++ ZU GUTER LETZT +++
15) Wir freuen uns auf die BUKO-Stadt 2013!


Liebe Newsletterbezieher_innen,

wir sind hin- und hergerissen: Machen wir den allgegenwärtigen Adventstrubel mit und schicken vorweihnachtliche Grüße an unsere Leser_innen oder ignorieren wir das Ganze und starten nüchtern mit den Fakten? Angesichts dessen, dass wir hier im Turmzimmer eher Weihnachtsmuffel sind und auch die sich verschärfenden Krisen - nicht nur in Europa - wenig feierliche Stimmung aufkommen lassen, bleiben wir an dieser Stelle zurückhaltend und winken verhalten mit internationalistischen Grüßen,

Euer BUKO Büro


1) Breaking News: BUKO braucht Kohle - 30.000 Euro, jedes Jahr

Die Spendenkampagne "BUKO braucht Kohle" geht in eine neue Runde. Es gilt mal wieder darum, 30.000 Euro einzuwerben. Dafür gibt es Anzeigen, einen Spendentext, Spendenpostkarten & Aufkleber und all dies muss nun weiter verbreitet werden und dabei brauchen wir eure Unterstützung. Spendet euer (vor-)letztes Geld, leitet den Spendenaufruf an Interessierte weiter, verlinkt die BUKO-Spendenseite, druckt die Anzeige in Euren Printmedien, organisiert Solipartys oder andere unterstützende Events. Lasst euren Ideen freien Lauf! Gerne schicken wir euch Infomaterial und Flyer zu oder hecken Weiteres gemeinsam aus. Falls ihr Ideen, Anregnungen habt, meldet euch beim BUKO Büro: mail at buko.info

Hier findet ihr unseren diesjährigen Spendenaufruf, der einen guten Überblick gibt über das, was wir mit eurem Geld im nächsten Jahr anstellen wollen:
http://www.buko-braucht-kohle.de/sit/aufruf.html

Oder habt ihr eine Webseite, auf der ihr ein BUKO-Banner verlinken könnt oder ein Printmedium, das Platz für eine Anzeige hat? Toll, hier findet ihr Material und jede Menge Lückenfüller.
http://www.buko-braucht-kohle.de/sit/material.html

Nicht lang schnacken und lieber gleich was spenden? Hier gibt es ein Spendenformular, das absolut sicher ist:
http://www.buko-braucht-kohle.de/sit/formular.html

Oder ihr überweist die Spende ganz traditionell auf das folgende Spendenkonto. Die Spenden für den gemeinnützigen Verein können steuerlich geltend gemacht werden:

Verein zur Förderung entwicklungspädagogischer Zusammenarbeit
Ev. Darlehnsgenossenschaft eG Kiel
BLZ 210 602 37, Kto.: 234 389


2) München im Schnee, Einladung zum 2. bundesweiten BUKO-Vorbereitungstreffen, 21.-22.12.12

Kurz vor Weihnachten wollen wir es noch mal wissen und treffen uns zum zweiten bundesweiten Vorbereitungstreffen für den BUKO 35, der nächstes Jahr vom 9. bis zum 12.5. Mai in München stattfinden wird. Über ein Dutzend Aktivist_innen aus diversen Gruppen, Bewegungen & Städten sind bereits in die Vorbereitung involviert. Der Vorbereitungsprozess ist ein offener und Interessierte sind herzlich eingeladen, sich mit in die Planung einzubringen. Beim ersten Treffen wurde bereits eifrig diskutiert und grob schälen sich die Themenfelder Krieg/Kontrolle/(Post-)Kolonialismus heraus. Beim nächsten vorweihnachtlichen Treffen wird es darum gehen, dies weiter zu konkretisieren oder wieder zu verwerfen. Für Lebkuchen und Adventsstimmung ist gesorgt.

Freitag, 21. Dezember, von 18:00-22:00 (ab 18:00 Ankommen und Essen, 19:00 Programm-Beginn) & Samstag, 22. Dezember, von 10 - 17:30. Wer sich in die BUKO35-Vorbereitung mit einzubringen möchte, der meldet sich bei mail at buko.info.

Ablaufskizze und Organisatorisches finden sich auf unserer Homepage:
http://www.buko.info/aktuelles/news/datum/2012/11/15/buko-35-in-muenchen/


3) Der BUKO-Seminarflyer für 2013 ist da: EU zwischen Blackbox und Fragmentierung, 23.2. in Bochum

Unser neuer Seminarflyer für das nächste Jahr ist da. Die BUKO-Seminar-Saison startet 2013 mit einem Tagesseminar "EU zwischen Blackbox und Fragmentierung", das am 23.2. in Bochum stattfindet. Bitte meldet euch bei mail at buko.info an. Wir stellen private Schlafplätze für alle Anreisenden zur Verfügung. Für die Verpflegung ist gegen eine Selbstkostenpauschale gesorgt.

Die Europäische Union galt lange Zeit für die breite Öffentlichkeit als ein fernes und undurchsichtiges Gebilde. Auch die internationalistische Linke, nicht zuletzt die BUKO, behandelte die EU dabei als "Blackbox", aus der kritikwürdige politische Maßnahmen in den Bereichen der Migrationspolitik, Außenwirtschaftliche Beziehungen mit dem globalen Süden und Sicherheits- und Militärpolitik entstanden. Wie diese Politiken entstanden und wer die Akteur_innen waren, blieb unsichtbar, ebenso wie die inneren Widersprüche der EU zwischen Zentrum & Peripherie. So konnten auch die unterschiedlichen Interessen der verschiedenen Fraktionen der politischen Eliten innerhalb der EU nicht verstanden werden. Heute, im Zuge der tiefen Krise, treten diese Widersprüche und die unterschiedlichen Interessen innerhalb der EU sichtbar auf. Ebenso lässt sich eine neue Intensität und Tiefe der sozialen Konflikte und Bewegungen in den einzelnen Ländern der EU feststellen - mit deutlichen Unterschieden zwischen einzelnen Staaten. Die Frage, die sich hier einer internationalistischen Linken stellt, ist: Wie lässt sich die Blackbox EU aufknacken und was wäre die Grundlage für eine Vernetzung der verschiedenen Protestbewegungen innerhalb der fragmentierten EU? Wie können Linke in der BRD auf die Krisenproteste in der Peripherie reagieren kann, angesichts dessen dass Deutschland die Krisenkosten recht erfolgreich auf die Länder des EU-Südens abladen kann und die Bevölkerung hierzulande vergleichsweise wenig Einschnitte hinnehmen muss?
Referent_innen: Ismail Küpeli zu den Krisenprotesten in Europa; Gerhard Klas zu den Auswirkungen des EU-Freihandelsvertrags in Indien; NN zu den Widersprüchen innerhalb der EU.

Passend zum Seminarthema sammelt Linksnet Artikel und Texte unter dem Titel: Europa vor dem Aus? Ein Blick auf die Seite lohnt sich:
http://www.linksnet.de/de/tags/europa_vor_dem_aus


4) Caro Druck muss schließen: BUKO dankt für die tolle Zusammenarbeit!

Jedes Jahr haben wir unsere Kongresszeitung bei Carodruck drucken lassen und sind nun traurig zu hören, dass die linke Druckerei schließen muss. Ganz herzlich bedanken wir uns für die tolle Zusammenarbeit! Mit jedem Kongress ein/e neue Layouter_in und ein neues ehrenamtliches Redaktionsteam - da wissen wir eine coole und extrem hilfsbereite Druckerei sehr zu schätzen. Danke für eure Geduld und die Mühe, die ihr euch mit uns gemacht habt. Wir werden den netten Kontakt sehr vermissen. Hier ein paar Hintergrundinfos aus dem ND vom 7.12.2012:

"Angesichts der Überkapazitäten bei Zeitungsdruckereien verschwinden seit Jahren kleine und mittlere Betriebe von der Bildfläche. Mit Caro-Druck in Frankfurt am Main, die ihren Betrieb zum Jahreswechsel einstellen wird, schließt allerdings kein klassischer Familienbetrieb, sondern eine linke Institution. Hier entstanden seit drei Jahrzehnten verschiedenste Publikationen der linksalternativen Szene.

Kompletten Artikel lesen:
http://www.neues-deutschland.de/artikel/806624.caro-druck-schliesst.html


5) Wie weiter mit Syrien: Zwei Unterstützungsaufrufe erschienen

Seit letztem Jahr hat sich in Syrien eine landesweite Protestbewegung gegen das syrische Regime entwickelt. In dem sich immer weiter zuspitzenden Bürgerkrieg sind bisher mehrere tausend Menschen ums Leben gekommen. Was sind die politischen und wirtschaftlichen Interessen in diesem Konflikt? Was fordern oppositionelle Gruppen und welche Strömungen repräsentiert diese "Opposition"? Wie kann internationale Solidarität aussehen? Diese Fragen wurden auch auf dem BUKO in Erfurt kontrovers diskutiert. Nun gibt es zwei unterschiedliche Aufrufe aus dem linken Spektrum, die sich mit der Situation in Syrien beschäftigen. Die Gruppe adopt a revolution hat zusammen mit medico international den "Syrien-Appell: Freiheit braucht Bestand!" veröffentlicht und ruft zur Unterzeichnung auf. Zudem sammeln die Initiator_innen Geld für das zivilgesellschaftliche Engagement der unbewaffneten lokalen Basiskomitees in Syrien:
https://www.adoptrevolution.org/aufruf/

Die International Peace Initiative for Syria hat ebenfalls einen Aufruf verfasst. Unter dem Titel "Ja zur Demokratie, nein zur ausländischen Intervention!" wenden sich die Initiator_innen kategorisch gegen eine militärische Intervention:
http://www.peaceinsyria.org


6) Krisenprofiteur Deutschland, Artikel & Analysen

"Die südeuropäischen Krisenstaaten werden auf diese Weise schlicht zu neuen Niedriglohnstandorten deutscher Konzerne", so endet der german-foreign-policy-Bericht "Im Exportwahn" über die sozialen Auswirkungen der deutschen Exportwalze auf die südlichen EU-Nachbar_innen:

"Deutschlands Industrie kann durch Exportoffensiven außerhalb Europas die krisenbedingten Absatzeinbrüche in der Eurozone kompensieren. Zwar sind die deutschen Ausfuhren in die zum Sparen gezwungenen Staaten Südeuropas um zehn Prozent oder sogar mehr geschrumpft. Dafür konnte die Bundesrepublik die Ausfuhren etwa in die USA (plus 25 Prozent), nach Südkorea und Japan stark steigern; die Exporte ins außereuropäische Ausland nahmen um zehn Prozent zu. Gegenüber den Vereinigten Staaten wurden sogar Rekordüberschüsse erzielt. Die Exporte in die Eurozone verlieren damit immer weiter an Bedeutung - sie sind mittlerweile auf rund ein Drittel aller Ausfuhren gesunken -, was wiederum Überlegungen befeuert, die Krisenstaaten nicht mehr um jeden Preis in der gemeinsamen Währung zu halten. Der Binnenmarkt stagniert weiterhin; die deutschen Einzelhandelsumsätze etwa gehen aufgrund der Lohnzurückhaltung und des Sozialkahlschlags weiter zurück: Sie lagen im Oktober 2012 fast fünf Prozent unter dem Vergleichswert vom Oktober 2000."
Den kompletten Bericht vom 7.12.2012 lesen:
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58485

Die Ende November erschienene Analyse von Fred Schmid (isw münchen) widmet sich ebenfalls dem Thema: "Krisenprofiteur deutscher Staat. Wie die Bundesregierung Milliardengewinne aus der Schuldenkrise zieht":
http://www.isw-muenchen.de/download/krisenprofiteur-fs-20121127.pdf


7) Informationen zum Generalstreik in Tunesien am 13.12.2012

"Es rappelt in der Kiste", so war der erste Teil der Artikelreihe zur Situation in Tunesien übertitelt, die Bernard Schmid derzeit auf labournet veröffentlicht. Weiter schreibt er: "Die Phase des vermeintlichen Stillstands der Revolution ist vorüber: Die 'soziale Frage' meldet sich mit Heftigkeit zurück. Ausgehend von einem lokalen Generalstreik in Siliana am Dienstag vergangener Woche (27. November), hat eine Protestbewegung immer weitere Teile des Landes zu erfassen begonnen."

Heute, am 13.12., gibt es einen 24-stündigen Generalstreik in ganz Tunesien, zu dem der Gewerkschaftsdachverbands UGTT aufruft. Wir verlinken vorab die lesenswerten Hintergrundberichte zur sozial-politischen Situation in Tunesien:
http://www.labournet.de/internationales/tn/sozialefrage1.html
http://www.labournet.de/internationales/tn/sozialefrage2.html


8) Fallen und Chancen interkultureller Zusammenarbeit, Workshop, 14.-15.12. in Berlin

Der Verein Berlin Postkolonial veranstaltet einen 2-Tages-Workshop zur Interkulturellen Zusammenarbeit mit den Trainer_innen Lawrence Oduro-Sarpong und Luise Steinwachs:

Bei interkultureller Zusammenarbeit geht es immer auch um Prozesse, in denen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion gemeinsam und voneinander lernen. Damit dieses Lernen erfolgreich ist, braucht es bestimmte Kompetenzen, die erworben werden können.

Zu Beginn gilt es, die eigenen Bilder und Vorstellungen, Konzepte und Vorurteile über das Leben derer, mit denen zusammen gearbeitet wird, bewusst wahrzunehmen und zu reflektieren. In einem zweiten Schritt wird nach der Entstehung weißer Vorurteile und Annahmen gefragt. In einem dritten Schritt richtet sich der Blick auf die eigene Identität - es geht um Selbstreflexion. Es wird auch darum gehen, weiße Privilegien, die durch Kolonialismus entstanden sind, zu markieren und im Sinne einer gerechten Welt zu verhandeln.

Der zweitägige Workshop beleuchtet theoretisch und praktisch die obigen Aspekte und gibt Anregungen zur Weiterarbeit. Der Workshop richtet sich an weiße Personen, die in interkulturellen Zusammenhängen vor Ort oder in internationalen Beziehungen arbeiten.

Fallen und Chancen interkultureller Zusammenarbeit, Workshop, Fr 14.12., 14-20 Uhr & Sa 15.12, 10-19 Uhr, Ort: Stiftung Nord-Süd-Brücken (Seminarraum), Greifswalder Str. 33a, 10405 Berlin, Beitrag: 40 Euro (erm. 30 Euro), Kontakt: buero(at)berlin-postkolonial.de, Weitere Infos: http://www.berlin-postkolonial.de/cms/


9) Eurovision in der Krise, Seminarreihe mit Stephan Kaufmann und Ingo Stützle, Berlin, 22.1.-12.2.

Braucht Deutschland den Euro? Soll Griechenland aus der Eurozone austreten? Ist der Rettungsschirm groß genug? Muss mehr oder weniger gespart werden? Ist die Euro-Krise vorüber? Permanent konfrontieren Politiker, Ökonomen und die Medien die Bevölkerung mit solchen großen Fragen - und fordern Anteilnahme vom Publikum. Doch je weiter die Krise voranschreitet, desto unübersichtlicher wird das Feld. Da hilft nur eines: zurück an den Ursprung! Um die aktuellen Probleme Europas einzuordnen, befasst sich die Seminarreihe mit dem Grundkonzept der Euro-Konstruktion. Zunächst soll der Zweck des Euro-Projekts erklärt werden, dann sein Widerspruch und als Drittes die Art und Weise, wie die Politik mit dem Widerspruch umgeht, ohne ihn zu lösen. Als Schlusspunkt sollen linke Antworten auf die Krise diskutiert werden.

Seminarreihe Eurovision in der Krise, 1. Sinn des Euro, 22. 1., 2. Widerspruch des Euro, 29.1.2013, 3. Verlaufsform und Zuspitzung des Widerspruchs, 5.2, 4. «Eine Krise viele Antworten?», 12.2., jeweils 19 bis 21 Uhr;

Weitere Infos und Anmeldung:
http://www.rosalux.de/news/38928/eurovision-in-der-krise.html


10) Kein Frieden mit der NATO. Aktiv werden gegen die Münchner "Sicherheitskonferenz", Demonstration am 2.2.2013

Aus dem Aufruf des Aktionsbündnisses gegen die NATO-Sicherheitskonferenz:

"Im Februar treffen sich in München wieder hochrangige Politiker_innen und Kriegsstrategen, Vertreter von Wirtschafts- und Rüstungskonzernen - vorwiegend aus den NATO- und EU-Staaten - zu ihrer so genannten Sicherheitskonferenz. Dort werden Strategien beraten, mit denen sie ihre wirtschafts- und machtpolitischen Interessen weltweit durchsetzen wollen. Sie reden von Frieden und Sicherheit, aber sie sind die Repräsentanten eines Systems, das zwangsläufig Kriege herbeiführt.

Deshalb demonstrieren wir gegen Rüstung und Krieg, für Frieden und Abrüstung. Sie reden von Sicherheit - und drohen mit neuen Kriegen. Altbekannte Lügen, wie schon vor dem Irak- und Afghanistankrieg dienen als Vorwand für immer lauter werdende Kriegsdrohungen gegen den Iran. Ihre Sanktionen gegen den Iran dienen nicht einer Verhandlungslösung im Atomkonflikt, sondern der Kriegsvorbereitung. (...)

Kommt nach München! Beteiligt Euch an der Großdemonstration gegen die NATO-Kriegskonferenz, am Samstag, 2. Februar 2013

Den kompletten Aufruf lesen:
http://sicherheitskonferenz.de/de/Aufruf-2013-Gegen-die-SIKO


10) Bundestag entscheidet über Mietrechtsänderung

Heute [13.12.12] wurde im Bundestag über die Reform des Mietrechts diskutiert und anschliessend entschieden.

Dabei geht es u.a. um:

• eine Neuregelung der Duldung von Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen:
insbesondere "energetischen Modernisierungen" sollen künftig OHNE (!) Zustimmung der Mieter/innen durchsetzbar sein

• Einschränkungen von Mietminderungsmöglichgkeiten bei "energetischen Modernisierungen":
Mietminderungen drei Monate lang ausgeschlossen (!)

• Regelungen um "Räumungsverfahren effizienter und kostengünstiger" zu gestalten

• eine Ausweitung der Kündigungsgründe auf den Zahlungsverzug von Mietkautionen

Andrej Holm hat einen lesenswerten Blogbeitrag dazu verfaßt:
http://gentrificationblog.wordpress.com/2012/12/13/bundestag-45-minuten-fur-eine-neues-mietrecht/

Campact hat eine Online-Kampagne dazu ins Leben gerufen. Die hat allein am 1. Tag 40.000 Unterschriften erhalten:
https://www.campact.de/mieten/appell/teilnehmen/


11) BUKO empfiehlt: Aufstand aus der Küche von Silvia Federici

Im Anschluss an die Diskussionen rund um Care-Revolution, Ecommony und Dissidente Praktiken auf dem letzten BUKO-Kongress in Erfurt, möchten wir euch das folgende Buch der feministischen Aktivistin Silvia Federici ans Herz legen: "Aufstand aus der Küche. Reproduktionsarbeit im globalen Kapitalismus und die unvollendete feministische Revolution". Dieses Buch ist Anfang November bei edition assemblage erschienen. Silvia haben wir noch gut in Erinnerung, da sie beim BUKO 32 in Lüneburg einen Workshop zum Thema "The Crisis and class struggle" angeboten hat. Im Folgenden zitieren wir aus der Verlagsankündigung:

"In dem Band formuliert die feministisch-marxistische Theoretikerin und Aktivistin Silvia Federici eine aktuelle Kritik der Reproduktionsarbeit im globalen Kapitalismus und plädiert für eine feministische Politik der Commons. Neben zwei neuen Beiträgen wird auch die bereits 1974 verfasste Kritik ,Counter-Planning from the Kitchen' erstmals in deutscher Sprache veröffentlicht. Federici erinnert an die ,unerledigte Revolution des Feminismus' und plädiert für deren Aktualisierung in der Gegenwart. Queer-Feminismus und Ökonomiekritik schließen einander nicht aus (wie in letzter Zeit immer wieder behauptet), sondern müssen verbunden werden. (...)

Silvia Federici ist feministische Aktivistin, Autorin und emeritierte Professorin für politische Philosophie und Women Studies. 1972 war sie Gründungsmitglied des International Feminist Collective, welches die internationale "Lohn für Hausarbeit-Kampagne" initiierte. Seit dem hat sie zahlreiche Bücher und Essays zu marxisticher und feministischer Theorie, Globalisierungskritik und neuerdings zum Konzept der Commons veröffentlicht. Seit den 1990ern ist sie Mitglied des Midnight Notes Collective. Sie lebt und arbeitet in New York City."

Silvia Federici: Aufstand aus der Küche. Reproduktionsarbeit im globalen Kapitalismus und die unvollendete feministische Revolution; Aus dem Englischen von Max Henninger; 128 Seiten, 9.80 Euro, edition assemblage in der Buchreihe Kitchen Politics,


12) Die arranca 46 widmet sich re:re:fwd: Internationalismus

Am Freitag erscheint die neue Ausgabe der arranca! zum Thema Internationalismus: Wir sind gespannt, freuen uns über weitere Debatten und zitieren aus dem Editorial:

"Unter dem Eindruck dieser Protestbewegungen [in den arabischen Ländern] kommt es auch in Südeuropa und Nordamerika zu gewaltigen Protesten gegen die »undemokratische « Politik der dortigen Regierungen und ihre neoliberalen Sparprogramme - der Hegemonieanspruch des neoliberalen Kapitalismus muss teilweise erhebliche Einbußen hinnehmen. Bemerkenswert sind hierbei vor allem die zahlreichen Gemeinsamkeiten im Ausdruck der unterschiedlichen Kämpfe. In Deutschland bleiben diese Proteste eher verhalten.

Dies wird in der Linken überwiegend als Folge der Sonderrolle gedeutet, die der »Standort Deutschland« im krisengebeutelten Europa einnimmt. Schließlich ist die europaweite Krise nicht zuletzt der rigiden Austeritätspolitik der BRD und ihrer dank zahlloser neoliberaler »Reformen« florierenden Volkswirtschaft geschuldet.

Doch die hiesige Linke verpasst nicht nur weitgehend den Anschluss an die Protestbewegung gegen die europaweite Sparpolitik. Sie braucht auch eine ganze Weile, um auf den »Arabischen Frühling« zu reagieren. Zwar verfassen verschiedene Gruppen relativ schnell diverse Solidaritätsnoten, eine internationalistische linke (Alltags-)Praxis will sich aber auch knapp zwei Jahre nach den Ereignissen noch nicht so recht einstellen, allen gelungenen Abendveranstaltungen, Solidaritätsaufrufen und -demonstrationen zum »Arabischen Frühling« und zu den Kämpfen gegen die Austeritätspolitik in Südeuropa zum Trotz. Fast scheint es, als hätte die deutsche Linke internationale Solidarität verlernt. (...)

arranca! #46: re:re:fwd: Internationalismus.
Weitere Infos und Bestellmöglichkeit: http://arranca.org/ausgabe/46


13) Iz3w mit Schwerpunkt Antiziganismus erschienen

Der Begriff Antiziganismus wird erst seit den 1990er Jahren verwendet. Die Diskriminierung von Roma und Sinti, die damit bezeichnet wird, ist hingegen Jahrhunderte alt. Im institutionellen Alltag und in individuellen Begegnungen erwächst aus Vorurteilen und Rassismus eine konkrete Diskriminierungspraxis. Im Themenschwerpunkt fragen wir nach den Ursachen, Auswirkungen und Erscheinungsformen der antiziganistischen Zustände in Europa.

Dieser Themenschwerpunkt ist keiner über Roma, Sinti, Jenische oder Travellers. Es geht nicht darum, wie »sie« leben, wie sie »wirklich« sind. Er handelt vielmehr von der Mehrheitsgesellschaft, genauer gesagt: Vom Ressentiment der Mehrheit gegenüber einer Minderheit. In diesem Themenschwerpunkt erfahren wir etwas über »uns«, nicht über »sie«.

Die nord-südpolitische Zeitschrift iz3w, Nr. 334 kann für EUR 5,30 plus Porto beim Informationszentrum 3. Welt (iz3w) bezogen werden. Weitere Infos zu Heft:
https://www.iz3w.org/zeitschrift/ausgaben/334_antiziganismus


14) Zu guter Letzt: Wir freuen uns auf die BUKO-Stadt 2013!

Bereits jetzt wird anscheinend eifrig Stimmung und gute Laune für den BUKO 2013 in München gemacht. Uns wurde letzte Woche folgender Link einer uns bisher unbekannten Orga-Teams zugespielt:
http://de-de.facebook.com/BUKO2013

*

Quelle:
BUKO News vom 13.12.2012
BUKO Büro (Bundeskoordination Internationalismus)
Sternstr. 2, 20257 Hamburg
E-Mail: mail@buko.info
Internet: www.buko.info


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Dezember 2012