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NEWSLETTER/095: Bremer Friedensforum 13 vom 28. Juli 2012


Newsletter Bremer Friedensforum 13 vom 28. Juli 2012

Inhalt heute:
01. Jahrestage von Hiroshima und Nagasaki
02. Konzert in Verden
03. Bundeswehr will Kampfdrohnen
04. Olympische Spiele: ein unwürdiger Sponsor
05. Rüstungskonversion anstatt OHB-Stiftungsprofessur
06. Offener Brief gegen niedersächsische Anti-Islamismus-Initiativen
07. Hafenumzingelung durch die Friedensbewegung 1983
08. Neues Friedensjournal
09. Aktuelles zu Bundeswehr-Gerichtsstand und website
10. Gedenkfahrt führt nach Bremen
11. Leserbrief zum Thema Panzerlieferungen
12. Leserbrief zur Russland-Woche an der Universität Bremen
13. Gefällt mir: Bremer Friedensforum bei Facebook
14. Terminkalender
15. In eigener Sache



1. Jahrestage von Hiroshima und Nagasaki

BREMEN. Am 6. und 9. August jähren sich die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki zum 67. Mal. An diesem Tag werden auch in Deutschland zahlreiche Veranstaltungen stattfinden, um für eine atomwaffenfreie Welt und für die Abschaltung der Atomkraftwerke zu werben. Das Bremer Friedensforum erinnert gemeinsam mit der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), der Ärzte organisation IPPNW und der Initiative "Nordbremer gegen Krieg" mit der traditionellen Mahnwache an den Jahrestag der Atombombenabwürfe. Die Aktion findet am Montag, 6. August, in der Zeit von 12 bis 13 Uhr auf dem Bremer Marktplatz statt. Die Teilnehmer der Mahnwache werden gebeten, Blumen mitzubringen, um das Friedenszeichen auszulegen.

Ansprachen halten die Ärztin Ursula Haun-Jünger von IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges), der Physiker Bernhard Stoevesandt vom Bremer Anti-Atom-Forum sowie Fritz Storim von der Messstelle für Arbeits- und Umweltschutz e.V. Durch die Veranstaltung führen Eva Böller und Barbara Heller vom Bremer Friedensforum.

Die Friedensgruppen fordern, die noch lagernden Atomwaffen aus Deutschland abzuziehen und weltweit zu ächten. Sie rufen auf, keinen Atomstrom zu nutzen und sich gegen Atomtransporte über Bremer Häfen zu wehren.

Der Flyer steht zum Download:
http://www.friedenskooperative.de/gifs/hir12hb.pdf


2. Konzert in Verden

VERDEN. Am Donnerstag, 9. August, findet um 19 Uhr im Dom zu Verden/Aller ein literarisches Konzert zum Gedenken an den Atombombenabwurf über Hiroshima am 6. August 1945 statt: "Die Mauern stehn sprachlos und kalt?" Mitwirkende sind: Hiroko Haag aus St. Gallen (Sopran), Juliane Busse aus Bremen (Klavier und Programmkonzeption) und Johannes Krummenacher aus Köln (Rezitation). Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft des Japanischen Generalkonsulats Hamburg und wird unterstützt von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft zu Bremen und dem Bremer Friedensforum. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen:
Flyer:
http://www.bremerfriedensforum.de/bilddat/2012_08_09_VSK_Die_Mauern_stehn_sprachlos_Flyer.pdf


3. Bundeswehr will Kampfdrohnen

[Hinweis der Schattenblick-Redaktion:
Der Beitrag wurde nicht in den Schattenblick übernommen.]


4. Olympische Spiele: ein unwürdiger Sponsor

LONDON. Für sieben Millionen englische Pfund darf sich der US-Konzern 'Dow Chemical' mit Werbung in den Stadien als Sponsor der Olympischen Spiele und der Paralympics präsentieren. "Dies ist der ungeeignetste Sponsor, den man sich vorstellen kann", meinen Organisationen der Vietnam-, Friedens- und Umweltbewegung aus Vietnam und Europa. Dow Chemical ist eine der Herstellerfirmen des Entlaubungsmittels Agent Orange, das von 1961 bis 1971 durch die US-Armee über dem Süden Vietnams sowie Teilen von Laos und Kambodscha versprüht wurde. Das im Entlaubungsmittel enthaltene Dioxin führte bei bisher drei Millionen Menschen zu Krebserkrankungen und Missbildungen schon in der dritten Generation. Dow Chemical war auch der Hersteller von Napalm und hatte zudem die Firma Union Carbide gekauft, die als Verursacherin der Chemiekatastrophe von Bhopal (Indien) in die Geschichte einging. Bis heute weigert sich der internationale Chemiekonzern allerdings, Verantwortung zu übernehmen, Entschädigungen zu leisten oder die verseuchten Landstriche zu entgiften. Weder die Opfer der Kriege noch jene der Chemiekatastrophen haben vom Konzern je Hilfe oder Entschädigung erhalten. Mit dem Sponsoring der Olympischen Spiele und der Paralympics 2012 will sich Dow Chemical als Schutzpatron für den Sport und die Menschen darstellen. Dies kann angesichts der Taten von Dow Chemical nicht anders als zynisch bezeichnet werden. Seit vielen Monaten kommen Proteste gegen diese Provokation aus aller Welt. In offenen Briefen an das Internationale olympische Komitee (IOC) in Lausanne drücken sie ihr Unverständnis und Ihr Befremden aus, dass das IOC Dow Chemical diese Möglichkeit des "Whitewashing" gibt.

Weitere Informationen: http://www.fg-vietnam.de/Dow-Protest.html


5. Interdisziplinäre Professur für Abrüstung, Friedensforschung und Rüstungskonversion anstatt OHB-Stiftungsprofessur

BREMEN. Der Bremer Arbeitskreis Zivilklausel, dem auch das Bremer Friedensforum angehört, hat einen offenen Brief veröffentlicht. Dieser richtet sich insbesondere an die Mitglieder des Akademischen Senats und an das Rektorat der Universität Bremen. Er behandelt die Enthüllungen über Rüstungsforschung an der Uni sowie die geplante OHB-Stiftungsprofessur.

Der offene Brief zur Einhaltung der Zivilklausel steht zum Download:
http://www.asta.uni-bremen.de/wp-content/uploads/2012/07/Offener-Brief-zur-Einhaltung-der-Zivilklausel.pdf


6. Offener Brief gegen niedersächsische Anti-Islamismus-Initiativen

BREMEN. Das Bremer Friedensforum richtete einen Offenen Brief an den Minister für Inneres und Sport des Landes Niedersachsen, Uwe Schünemann. Darin geht es um die niedersächsischen Anti-Islamismus-Initiativen. "...Mit Bestürzung haben wir Ihre Initiativen wahrgenommen, Menschen aus dem Bereich Wirtschaft, Schule und Justiz aufzufordern, den Bevölkerungsteil in Deutschland, der zum Islam gehört oder aus dessen Kultur er kommt, kritisch zu beobachten... Das Bremer Friedensforum protestiert aufs Schärfste gegen diese Initiativen aus drei Gründen.

Mehr:
http://www.myheimat.de/bremen/politik/offener-brief-gegen-die-niedersaechsischen-anti-islamismus-initiativen-d2429319.html


7. Hafenumzingelung durch die Friedensbewegung 1983

BREMERHAVEN. Für das Buch von Dr. Burkhard Hergesell "Hafenumzingelung durch die Friedensbewegung 1983 in Bremerhaven" werden Sponsoren (Mindesteinsatz bei 20 Euro) gesucht. Als Dankeschön wird der Name der SponsorInnen im Buch als Unterstützer(in) genannt und jeder Spender erhält nach dem Druck ein Exemplar des Buches als Geschenk. Dr. Burkhard Hergesell verpflichtet sich, die Fördermittel ausschließlich für dieses kulturwissenschaftliche Buch zu verwenden.

Mehr:
http://www.facebook.com/photo.php?fbid=425391594172695&set=a.301249103253612.73094.265831246795398&type=1&theater


8. Neues Friedensjournal

FRANKFURT/M. Das neue "Friedensjournal" hat auch dieses Mal eine Auswahl von Beiträgen zusammengestellt, die der aktuellen friedenspolitischen Diskussion gerecht wird Die Druckausgabe erscheint in diesen Tagen, als PDF-Ausgabe ist das "Friedensjournal" bereits verfügbar unter:
http://www.frieden-und-zukunft.de/pdf/FJ_2012-4.pdf


9. Aktuelles zu Bundeswehr-Gerichtsstand und website

BREMEN. "Leitende Theologen warnen vor Bundeswehr-Sondergericht" ist eine aktuelle Meldung des Evangelischen Pressedienstes getitelt, die unter dem u.a. Link [*] nachgelesen werden kann. Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Evangelische Militärbischof halten das Gesetzesvorhaben der gegenwärtigen Bundesregierung für "weder hilfreich noch notwendig". Diese deutliche Kritik lässt hoffen, dass sie in Kirche und Gesellschaft noch stärker als bisher artikuliert und (ver-)öffentlich(t) wird. Informationen zu der Anhörung von Sachverständigen im Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages am 26. September 2012 sind in einer neu eingerichteten Rubrik 'Parlamentarische Dokumente' nun auch auf der Homepage der "Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz" einsehbar:
http://www.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/index.php?page=parlamentarische-dokumente

[*] http://www.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/uploads/Dateien/Presseberichte/epdHB-Ndrsachsen20120710.pdf


10. Gedenkfahrt führt nach Bremen

BREMEN. Am Sonntag, 26. August, wird die belgische Stiftung Meensel-Kiezegem '44 mit mehr als 30 Angehörigen gegen 9:30 Uhr zum Gedenken am Schützenhof in Gröpelingen (Bromberger Straße 117) kommen. Es folgt eine Führung durch den Bunker Farge und gegen 13:30 Uhr eine kurze Gedenkfeier auf Bahrs Plate in Blumenthal. "Trauergefühle vergehen nicht. Was heißt das? Der Spruch 'Zeit heilt Wunden' stimmt so nicht, was wir selbst Jahr für Jahr spüren können, wenn wir bei unseren Gedenkfahrten an Trauerorten stehen oder wenn wir bei unserer Spurensuche Unterstützung und Anerkennung finden. Nach so vielen Jahren des Schweigens und Kleinredens können manche von uns das lange unterdrückte Leid nicht mehr für sich behalten. Um Gedenken und Erinnerung an die Angehörigen zu bewahren, werden wir das 'Nie vergessen' auf dieser 15. Gedenkfahrt als gemeinsame Botschaft bekräftigen." Guido Hendrickx


11. Leserbrief zum Thema Panzerlieferungen

Die Bundesregierung beschließt mit der indonesischen Regierung die Jakarta-Erklärung. Diese enthält ein Bekenntnis zur Fortsetzung der "bestehenden Kooperation auf dem Gebiet der Verteidigung und Sicherheit, bei Verteidigungsübungen und bei militärische Forschung und Entwicklung". Was hat das mit Bremen zu tun? Lürssen liefert seit Jahrzehnten Kriegsschiffe an Indonesien. Rheinmetall Defence Electronics (RDE) liefert Hightech-Rüstung. So für den Panzer LEO die Feuerleitanlage, die Sensorik und die Kommunikationstechnik. Dieser Panzer ist besonders gut geeignet für Aufstandsbekämpfung, wie wir bei der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung in Bahrain erleben mussten. Dass die indonesische Regierung an deutschen Leopard-Panzern interessiert ist, war schon vor Frau Merkels Besuch bekannt. Sie wollen bis zu 100 dieser Kampfpanzer haben. Die deutsche Bundesregierung hat also mit Indonesien einen ähnlichen Waffendeal wie mit reaktionären Saudi-Arabien eingefädelt. Das ist kein Beitrag zum Frieden in der Welt. Mit solchen Waffen werden Kriege ausgelöst und in Gang gehalten. Der Tod ist also weiterhin ein Meister aus Deutschland. (E. B.)


12. Leserbrief zur Russland-Woche an der Universität Bremen

Ist das möglich, dass an der Universität Bremen eine Russlandwoche stattfindet, ohne dass der verbrecherische Krieg Deutschlands von 1941 bis 1945 gegen Russland und die anderen, damals zur Sowjetunion gehörenden Völker, bei dem etwa 27 Millionen Soldaten und Zivilisten ums Leben kamen, dabei berücksichtigt wird? Wäre es heute möglich, eine Israel-Woche durchzuführen, die sich kritisch mit dem Staat Israel, seiner Innen-, Außen- und Besatzungspolitik befasst, ohne den Holocaust dabei zu berücksichtigen? Das Zweite kann ich mir nicht vorstellen, das Erste aber scheint problemlos möglich zu sein. So scheint es auch ganz im Sinne der deutschen Regierung zu sein, dessen Thinktank "Bundesakademie für Sicherheitspolitik" (BAKS) sich schon wieder mit zukünftigen Kriegen gegen Russland befasst (2008). Was ist das für ein Geschichtsbewusstsein? (H. D.)


13. Gefällt mir: Bremer Friedensforum bei Facebook

BREMEN. Der Werbeeffekt von Social Networks a la Facebook liegt in erweiterter 'Mund-Zu-Mund-Propaganda'
http://www.facebook.com/pages/Bremer-Friedensforum/265831246795398


14. Terminkalender

• Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache des Bremer Friedensforums auf dem Bremer Marktplatz; jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr Beratung des Bremer Friedensforums in der Villa Ichon, Goetheplatz 4

• Jeden dritten Freitag, 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8")

• Jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße

• Montag, 6. August, 12 Uhr Marktplatz, Hiroshima-Mahnwache: "Atomwaffen abschaffen, Atomkraftwerke abschalten, Atomtransporte stoppen!" zum 67. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, RednerInnen: Ursula Haun-Junger (IPPNW Bremen), Fritz Storim (MAUS), Bernhard Stoevesandt (Physiker, Mod.: Eva Böller/Barbara Heller (Bremer Friedensforum), (Bitte Blumen mitzubringen, um ein Friedenszeichen zu gestalten), Veranstalter: Bremer Friedensforum, IPPNW, Nordbremer BürgerInnen gegen den Krieg, DFG/VK,
Flyer: http://www.friedenskooperative.de/gifs/hir12hb.pdf

• Donnerstag, 9. August, "Die Mauern stehn sprachlos und kalt", 19 Uhr im Dom zu Verden, mit Hiroko Haag aus St. Gallen (Sopran), Johannes Krummenacher aus Köln (Rezitation) und Juliane Busse aus Bremen (Klavier),
Flyer:
http://www.bremerfriedensforum.de/bilddat/2012_08_09_VSK_Die_Mauern_stehn_sprachlos_Flyer.pdf

• Samstag, 1. September (Antikriegstag), Anti-Rüstungs Fahrradtour, 11 Uhr Kundgebung auf dem Kennedyplatz - (1. Station BLG) - dann Abfahrt zu folgenden Zielen: - Atlas Elektronik - Sebaldsbrücker Heerstraße, - Rheinmetall Defense Electronics - Brüggeweg in Hemelingen - Bruker Daltnois - Fahrenheitstraße (Horn-Lehe) - OHB System AG Universitätsallee

• Dienstag, 4. September, 19 Uhr, Tivolisaal, Gewerkschaftshaus, Bahnhofsplatz 22/28, Veranstaltung zum Antikriegstag mit Otto Köhler, "Überall in der Welt - Deutschland macht sich wieder breit" Veranstalter: DGB, VVN, Bremer Friedensforum)

• Sonntag, 9. September, 11 Uhr an der Ostertorwache Bremen, zum Erinnern, Mahnen, Gedenken an die Opfer von Faschismus und Krieg spricht Rolf Gössner zur NSU-Mordserie und der Rolle von Verfassungsschutz und Polizei

- Vorankündigungen für 2013:

• 5. Februar 2013, Werner Ruf: "Feindbild Islam"
• 7. Mai 2013, Sevim Dagdelen: "Deutsche Interessen und Politik im Nahen Osten" (Veranstalter MASCH und Bremer Friedensforum)


15. In eigener Sache:

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen für den Newsletter an: mailto:Ekkehard.Lentz@bremerfriedensforum.de. Die Veröffentlichung von Artikeln oder Auszügen aus dem Newsletter ist mit Quellenangabe ausdrücklich erlaubt! Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet.

Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden.

Mit freundlichen Grüßen
Ekkehard Lentz

*

Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 13 vom 28. Juli 2012
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
E-Mail: info@bremerfriedensforum.de
Internet: www.bremerfriedensforum.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Juli 2012