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NEWSLETTER/090: BUKO News vom 10.05.2012


BUKO News vom 10.05.2012



Liebe NewsletterbezieherInnen,

ein kleiner, aber feiner Newsletter erreicht euch heute. Hier steht das Telefon nicht still, die Raumvergabe für die rund 70 Workshops & Veranstaltungen läuft auf Hochtouren und die Spannung steigt. Noch knapp zehn Tage bis zum Kongress. Der Countdown läuft, 10-9-8...

Wäre die BUKO ein Theater, dann hätten wir heute vielleicht eine Vorpremiere. Die entfällt, dafür laden wir euch lieber direkt zur Premiere ein: Seid herzlich eingeladen, kommt nach Erfurt, eine Stadt, die mit dem Slogan: "Ein Rendezvous in der Mitte Deutschlands" wirbt. Wir freuen uns auf euch und auf einen aufregenden Kongress mit vielen Highlights und Perlen.


Inhalt:

+++ NACHRICHTEN rund um den BUKO 34 +++
1)‍ ‍Kommt kongressen: Programm des BUKO 34
2)‍ ‍Irrwege aus der Krise - der rechte Roll-Back, Podiumsveranstaltung auf dem BUKO, Freitag, 18.5., 20 Uhr
3)‍ ‍Nach dem Scheitern der Green Economy, Einladung zur Diskussion der zehn Thesen auf dem BUKO
4)‍ ‍Und watt is BUKO? Einladung zum Jahresplenum, 19.5., 17-19 Uhr
5)‍ ‍Der Kongress tanzt, Party-Line-Up für Samstag Abend (19.5.) steht
6)‍ ‍Plauschen & Chillen: Unsere BUKO34-Afterhour

+++ Solidarität ist Solidarität +++
7)‍ ‍Protest muss möglich sein. Solidarische Grüße nach Frankfurt
8)‍ ‍Unterstützungsaufruf für das geräumte Soziale Zentrum in Porto
9)‍ ‍Internationale Solidarität statt völkischer Wahn: BUKO unterstützt Aktionen gegen den Nazi-Aufmarsch am 2.6. in Hamburg

+++ Leseempfehlungen +++
10)‍ ‍Arabischer Frühling 2.0, iz3w 330 erschienen
11)‍ ‍Griechenland - was tun? Neue Flugschrift von Karl-Heinz Roth
12)‍ ‍Bildungsbroschüre "Mit kolonialen Grüßen?" erschienen

+++ BUKO 2013+++
13)‍ ‍Zu guter Letzt: Wer wird BUKO-Stadt 2013?


1) Kommt kongressen: Programm des BUKO 34

Während wir am Newsletter basteln, klingelt häufig das Telefon: "Wie läuft das mit der Kinderbetreuung während des BUKOs?" "Was ist denn nun mit Referentin XY?" "Hilfe, ich komme nicht mehr in die Datenbank rein". Auch der Pegelstand der Mailflut steigt: "Meine Workshopankündigung kommt erst heute Nacht"; "Noch keine Rückmeldung von den Engländern", "Der Partyflyer ist fertig". Ihr seht: Der Druck steigt. Under Pressure! Die Vorfreude steigt auch. Hier gibt es eine alphabetische Auflistung der verschiedenen Workshops - 70 sind es insgesamt. Ab Freitag werden wir auch die Zeiten hinzugefügt haben. Ihr könnt also ab dem Wochenende anfangen, euch euren persönlichen BUKO-Fahrplan zusammen zu stellen:
http://www.buko.info/pentabarf/BUKO_34/events.de.html


2) Irrwege aus der Krise - Der rechte Roll-Back, Podiumsveranstaltung auf dem BUKO, Freitag, 18.5., 20 Uhr

Die jüngsten Wahlerfolge der französischen Front National, Viktor Orbáns Fantasien von der neuen ungarischen Volksgemeinschaft, das niederländische Burka-Verbot und Anders Breiviks blutiger Feldzug gegen "Islam und Kulturmarxismus" sind allesamt Zeichen für einen allgemeinen Rechtsruck, der sich nicht nur in Europa abzeichnet. Diese Entwicklung ist weit mehr als ein Gespenst der Feuilleton-Debatten: Durch die Bedienung rassistischer und sozialchauvinistischer Feindbilder in Verbindung mit einem biederen Nice-Guy-Image gelang es rechtspopulistischen Parteien und Bewegungen die Kräfteverhältnisse in zentralen Diskursen zu ihren Gunsten zu verschieben und damit die soziale Basis von Migrant_innen und People of Colour (PoC) anzugreifen.

Im Kontext der globalen Krise erscheint es deshalb nötig, den Blick nicht nur auf die Perspektiven emanzipatorischer Bewegungen zu richten, sondern ebenfalls die Möglichkeit einer "rechten Transformation" zu reflektieren - eines Erstarkens rassistischer und generell menschenverachtender Einstellungen und Praktiken. In Ungarn oder den USA waren es jedenfalls die Rechten, die aus der allgemeinen Verunsicherung mit einfachen Antworten und klaren Feindbildern Kapital schlagen konnten. Aber nicht nur die parlamentarischen Erfolge (neu-)rechter Parteien, sondern auch das erneute Aufflammen rassistischer Gewalt, zwingt uns zur Auseinandersetzung mit dieser Thematik. Diese Gewalt, ob sie sich nun als antiziganistische Übergriffe oder als terroristischer Anschlag manifestiert, wäre unabhängig von der alltäglichen Präsenz und Akzeptanz rassistischer Ressentiments nicht denkbar. Deshalb muss in diesem Zusammenhang zwangsläufig auch die weiße Mehrheitsgesellschaft, die viel beschworene "schweigende Mehrheit" und ihr Rassismus thematisiert werden.

Wir wollen uns diesem Aspekt auf dem BUKO mit einer Podiumsdiskussion nähern. Dabei sollen einerseits die konkreten Bewegungen und Parteien mit ihren Widersprüchen und Gemeinsamkeiten im Fokus stehen, andererseits aber auch die Analyse aktueller rechter Ideologien, mit ihren Feindbildern und ihrer Rhetorik. Zuletzt wollen wir uns der Frage stellen, inwieweit die Verschiebung der Kräfteverhältnisse bereits Einzug in staatliche Praktiken gefunden hat und wie solidarische Gegenwehr aussehen könnte.

Irrwege aus der Krise - der rechte Roll-Back, Podiumsveranstaltung mit:

• Georg Klauda: Soziologe & Autor des Buchs "Die Vertreibung aus dem Serail - Europa & die Heteronormalisierung der islamischen Welt"

• Kien Nghi Ha: Politikwissenschaftler mit den Arbeitsschwerpunkten Migration & Rassismus

• Bernard Schmid: Arbeitsrechtler & freier Journalist (u.a. Jungle World & ak)

Freitag, 18.5.2012, 20 Uhr, Fachhochschule Erfurt, Altonaer Straße 25, 99085 Erfurt


3) Nach dem Scheitern der Green Economy, Einladung zur Diskussion der zehn Thesen auf dem BUKO

Der Arbeitsschwerpunkt Gesellschaftliche Naturverhältnisse (GesNat) hat im April zehn Thesen zur Kritik der Grünen Ökonomie veröffentlicht. Auf dem BUKO-Kongress gibt es nun die Möglichkeit, diese gemeinsam zu diskutieren. Warum wird die Green Economy an dem Anspruch einer weit reichenden Ökologisierung der Wirtschaft unter den gegebenen kapitalistischen und imperialen Verhältnissen und einem unhinterfragten Fortschrittsglauben scheitern? Und wie könnte demgegenüber eine Bearbeitung der gegenwärtigen Krisen in einem emanzipatorischen, internationalistischen und solidarischen Sinne aussehen? Dies und noch viel mehr soll auf dem BUKO thematisiert werden.

Der Text des Arbeitsschwerpunktes "Nach dem Scheitern der Green Economy" steht online in diversen Sprachen zur Verfügung. Zudem gibt es eine deutsche Lang- und Kurzfassung des Textes:
http://www.buko.info/aktuelles/news/datum/2012/05/03/nach-dem-scheitern-der-green-economy/


4) Und watt is BUKO? Einladung zum Jahresplenum, 19.5., 17-19 Uhr

BUKO ist nicht nur ein Kongress, sondern auch ein Dachverband. Die Bundeskoordination Internationalismus ist eines der ältesten Basis-Netzwerke in Deutschland (*1977) mit über 100 Eine-Welt-Gruppen, entwicklungspolitischen Organisationen, Initiativen, Kampagnen & Zeitschriften und knapp 100 Einzelmitgliedern. Sie steht für emanzipatorische Politik, radikale Kritik der gesellschaftlichen Verhältnisse und eine internationalistische Bewegung. Sie ist Ort linker, herrschaftskritischer Debatten und vernetzt eigene Kampagnen und Arbeitszusammenhänge.

Das Jahresplenum bietet nun allen Interessierten die Möglichkeit, die Strukturen der BUKO näher kennen zu lernen und reinzuschnuppern. Wie kann mensch bei der BUKO aktiv werden? Beim Jahresplenum berichten einzelne BUKO-Gremien und -Arbeitsschwerpunkte, Kongressorte werden erspäht, Seminarideen fürs nächste Jahr ausgeheckt. Seid herzlich willkommen.

BUKO-Jahresplenum, Samstag, 19.5., 17* -19 Uhr (*nicht wie in der Kongresszeitung angekündigt 16 Uhr)


5) Der Kongress tanzt, Party-Line-Up für Samstag Abend (19.5.) steht

Es braut sich was zusammen in Erfurt: ein Abend, 4 Band, 4 DJs, 2 Floors. Wir laden ganz herzlich zur Kongressparty am Samstag, 19.5., in die Offene Arbeit ein. Ab 21 Uhr spielen für euch:

• Lena Störfaktor (HipHop, Berlin):
http://www.myspace.com/lenastoehrfaktor

• Laubsägenmassaker III (Elektropunk, Erfurt):
http://laubsaegenmassaker3.blogsport.de/

• Vibration Syndicate (Ska, Erfurt):
http://www.vibrationsyndicate.de/

• Beatpoeten (Elektro Beats & Lyrik, Hamburg):
http://beatpoeten.wordpress.com/

Zudem gibt es vier DJs auf 2 Tanzflächen:

• Das Zirkuskind (DnB, Breakcore),

• Stupid (DnB, Breakcore),

• Mashu (Elektro, Muna) sowie

• Müttern talking with line & resa (Pop, 80er, Trash)

Kommt kongresstanzen! Am 19.5. ab 21 Uhr in der Offenen Arbeit, Allerheiligenstr. 9 in Erfurt


6) Plauschen & Chillen: Unsere BUKO34-Afterhour

Da die Fachhochschule uns nur bis 22.00 Uhr erlaubt, die Räume zu nutzen, laden wir zur Afterhour in drei ausgewählte Orte in der Erfurter Innenstadt. Alle sind zu Fuß in 15 Minuten von der FH aus erreichbar. Stadtpläne werden an der Fachhochschule verteilt und hier ist auch Donnerstag die Bettenbörse bis zur Ankunft des letzten Zugs zu erreichen.

Donnerstag ab 21 Uhr - Radio F.R.E.I., Gotthardtstr. 21

Radio F.R.E.I. ist das lokale freie Radio und sendet seit 1999 auf 96,2. Es ist entstanden aus der Bürgerrechtsbewegung, hat eine Geschichte als Piratensender und begleitet den BUKO34 im Äther und auf der FREIfläche, die am Donnerstagabend die Getränke- und Musikversorgung übernimmt.

Freitag ab 21 Uhr - Offene Arbeit Erfurt, Allerheiligenstr. 9, Hinterhaus

Die Offene Arbeit ist eine Basisgemeinde und Teil des Evangelischen Kirchenkreis Erfurt. Seit 1979 steht sie für Begegnung und Wohlfühlen, aber auch für die Vision einer herrschaftsfreien und solidarischen Gesellschaft. Damit ist sie in der DDR angeeckt und tut dies noch heute. Die OA ist Mitveranstalterin des BUKO und Freitagabend ab 21 Uhr geöffnet. Hier findet auf die Kongressparty statt.

Freitag ab 21 Uhr - Redroxx, Pilse 29

Das Redroxx ist ein offenes Projektbüro, das formell von zwei Landtagsabgeordneten der Partei "Die Linke" betrieben wird. Es bietet Raum für die Ideen und Anliegen von jungen Menschen, Unterstützung bei politischen Anliegen und führt Veranstaltungen durch. Freitagabend ist das Redroxx ab 21 Uhr geöffnet.

Samstag 14-18 Uhr - veto, Ecke Trommsdorfstr. / Weißfrauengasse

Das veto ist ein Lese-, Info- und Umsonstladen; ein offener Raum, in dem kein Platz für Diskriminierungen sein soll. veto heißt, Widerspruch einzulegen und die herrschenden Zustände zu kritisieren. Das veto wird von ganz unterschiedlichen Gruppen und Einzelpersonen betrieben und bietet während der Aktion am Samstag Raum für einen Kaffee zwischendurch.


7) Protest muss möglich sein. Solidarische Grüße nach Frankfurt

Wie aufmerksame Leserinnen und Leser des Newsletters* bereits wissen, finden zeitgleich zum BUKO 34 Aktionstage gegen das Krisenregime der Europäischen Union in Frankfurt statt. Trotz der unglücklichen Terminkollision halten wir die Blockupy-Proteste gegen das von Deutschland vorangetriebene Krisenregime für notwendig und unterstützenswert. Wir sind der Meinung: Es braucht viele und vielfältige Bausteine in einem verstärkten internationalistischen Widerstand gegen die Kürzungs- und Verarmungspolitik - ob in Frankfurt bei Blockupy, in Erfurt beim BUKO oder in Chicago bei den Protesten gegen den Natogipfel.

Anfang Mai hat nun die Frankfurter Demonstrationsbehörde alle vom Bündnis Blockupy geplanten Aktionen verboten und geht damit - das zeigt dieses Totalverbot - schon im Vorfeld äußerst undemokratisch und repressiv gegen die Proteste vor. Doch der massenhafte Protest gegen die unsoziale Sparpolitik der Troika lässt sich nicht verbieten. Wir schicken solidarische Grüße nach Frankfurt und fordern die Rücknahme des Verbotes. Hier kann die Protestnote unterzeichnet werden:
http://blockupy-frankfurt.org/de/protestnote

Aktuelle Infos zum Ablauf der diversen Blockupy-Aktionen gibt es hier:
http://blockupy-frankfurt.org/

Die arranca hat in ihrer aktuellen Ausgabe einen Themenschwerpunkt zu Europa in der Krise erstellt:
http://arranca.org/ausgabe/45

Auch die Il-Zeitung Dazwischengehen zu den Aktionstagen erschienen:
http://www.akweb.de/ak_s/ak571/dazwischengehen.htm

*Infos zur Terminkollision BUKO-Blockupy:
http://www.buko.info/aktuelles/news/datum/2012/05/03/die-krise-bekaempfen-in-erfurt-frankfurt-und-ueberall/


8) Unterstützungsaufruf für das geräumte Soziale Zentrum in Porto

Am 10. April 2011 wurde in Porto (Portugal) eine ehemalige Grundschule besetzt und zu einem selbst verwalteten sozialen Zentrum Es.Col.A gemacht. (...) Am 19.4. ließ die Stadtverwaltung von Porto das Zentrum durch einen massiven Polizeieinsatz räumen. Der friedliche Widerstand und Protest gegen die Räumung wurde gewaltsam niedergeschlagen. Dabei kam es zu mehreren Festnahmen und Verletzen.

Die Räumung erregte Aufsehen in Portugal und in den landesweiten Medien wurde sehr kritisch über das Vorgehen der Stadtverwaltung und der Polizei berichtet. Eine öffentliche Wiederbesetzung wurde für den 25.‍ ‍April, den Jahrestag der Nelkenrevolution, angesetzt. An der Wiederbesetzung beteiligten sich mehrere tausend Menschen. Die Polizei griff zunächst nicht ein. Zeitgleich besetzten Aktivist_innen in Lissabon ein Gebäude, in Coimbra wurde ein Feld besetzt, um es kollektiv zu bewirtschaften.

Die Stadtverwaltung von Porto ließ sich von der breiten Solidaritätswelle für die Es.Col.A nicht beeindrucken und ließ das Zentrum am nächsten Tag wieder räumen. Die Aktivist_innen ihrerseits werden diese Politik nicht hinnehmen. Derzeit kristallisiert sich die Auseinandersetzung um die Es.Col.A zu einem Fokus der Kämpfe um ein "besseres Leben" heraus. Es wird öffentlich über Besetzungen von Gebäuden und Felder debattiert und zunehmend auch umgesetzt.

Gegen die Ansätze geht der portugiesische Staat mit massiver Repression vor. So wurden mehrere Menschen, die am 19. April gegen die Räumung friedlich protestiert haben, angeklagt. Die juristischen Kosten sind für die Aktivist_innen kaum zu bewältigen. Anwaltskosten von mehreren tausend Euro sind bei einem Mindestlohn von unter 500 Euro für reguläre Vollzeitstellen eine zu große Bürde. Es wird in Portugal Unterstützung für die Betroffenen zusammengetragen, aber eure (nicht nur finanzielle) Solidarität ist essentiell. Jeder Betrag, noch so klein, ist ein sinnvoller Beitrag dazu.

Langfassung des Aufrufs und weitere Infos:
http://www.buko.info/aktuelles/news/datum/2012/04/30/solidaritaet-mit-dem-projekt-escola-in-porto/


9) Internationale Solidarität statt völkischer Wahn: BUKO unterstützt Aktionen gegen den Nazi-Aufmarsch am 2.6. in Hamburg

Die BUKO unterstützt den Aufruf "Den Naziaufmarsch stoppen! Internationale Solidarität statt völkischer Wahn!" und ruft auf, sich an den Blockaden und Aktionen gegen den Naziaufmarsch am 2. Juni 2012 in Hamburg zu beteiligen.

Aus dem Ausruf: "Für Samstag, den 2. Juni 2012 planen Nazis einen überregionalen Aufmarsch durch Hamburgs Innenstadt unter dem volksverhetzenden Motto "Tag der deutschen Zukunft - Unser Signal gegen Überfremdung". Sie wollen damit ihre menschenfeindliche, rassistische und auf Ausgrenzung basierende Politik öffentlich darstellen. Ihre neofaschistischen Positionen und Auftritte sollen zur Normalität werden. Am 27.Juni 2001 wurde der Kaufmann Süleyman Tasköprü in Hamburg-Bahrenfeld durch den "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) ermordet. Die Veranstalter_innen dieses Aufmarsches rekrutieren sich aus dem Teil der Faschistenszene, aus deren Reihen sich u.a. der NSU bildete und unterstützt wurde: Kameradschaften, autonome Nationalisten und NPD.

Das Hamburger Bündnis gegen Rechts ruft deshalb für den 2. Juni 2012 zu einem breiten Widerstand gegen die Faschisten und jede rassistische Stimmungsmache auf. Wir werden es nicht zulassen, dass sie ihre Hetze ungestört verbreiten können. Wir rufen alle Menschen dazu auf, den Nazis nicht die Straße zu überlassen und sich mit vielfältigen Formen des Protestes z.B. Kundgebungen, Demonstrationen, Blockaden gegen diesen Aufmarsch zu beteiligen. Wir sind solidarisch mit allen, die mit uns das Ziel teilen, den Aufmarsch zu verhindern. Am 1. Mai 2008 haben wir schon einmal erfolgreich den Nazis Paroli geboten." [...]

Kompletten Aufruf lesen:
http://www.keine-stimme-den-nazis.org/index.php?option=com_content&task=view&id=4636&Itemid=

Infos zum Ablauf:
http://www.keine-stimme-den-nazis.org/


10) Arabischer Frühling 2.0, iz3w 330 erschienen

Aus der Ankündigung:
"Die Revolution ist die erfolgreiche Anstrengung, eine schlechte Regierung loszuwerden und eine schlechtere zu errichten." Trifft diese sarkastische Bemerkung von Oscar Wilde auch auf die Umbrüche zu, die unter der Bezeichnung 'Arabischer Frühling' zusammengefasst werden? Diese Frage ist eine Art Leitmotiv dieses Themenschwerpunktes.

Selten hat eine Bewegung von der viel zitierten ,Straße' weltweit so viele Hoffnungen geweckt wie die Aufstandsbewegung in arabischen Ländern. Trotz aller Rückschläge und betonartiger Strukturen bleibt festzuhalten: Die Bevölkerung sieht sich zunehmend als aktive politische Akteurin und nicht mehr als zu beherrschendes Objekt."

Inhaltsübersicht und weitere Infos zum Heft:
https://www.iz3w.org/zeitschrift/ausgaben/330


11) Griechenland - was tun? Neue Flugschrift von Karl-Heinz Roth

Die Griechenland-Krise ist weit mehr als Brüssel, Merkozy, IWF, Troika oder financial haircut. Karl Heinz Roth spannt den Analysebogen vom Eintritt Griechenlands in die Europäische Gemeinschaft 1981 über die Folgen des Infrastrukturbooms im Zusammenhang mit der Olympiade 2004, den Einbrüchen bei der maritimen Logistik bis zur Durchleuchtung der De facto-Zwangsverwaltung des griechischen Gemeinwesens. In Roths Analyse der Austeritätsprogramme bekommt eine "Gesellschaft am Abgrund" ein konkretes Gesicht: Medikamentenmangel beeinträchtigt die Gesundheitsversorgung, (Schul)Kinder verfallen in Melancholie, Mentalitäten sozialer Depression und Emigrationswellen breiten sich aus. Die Flugschrift diskutiert aber auch systemimmanente Alternativen, sie umreißt eine "Gegenperspektive von unten" und fokussiert ihre Akteure.

Karl Heinz Roth: Griechenland - was tun? Eine Flugschrift, VSA-Verlag, 96‍ ‍Seiten, April 2012, EUR 8.80, weitere Infos:
www.vsa-verlag.de/nc/buecher/detail/artikel/griechenland-was-tun/


12) Bildungsbroschüre "Mit kolonialen Grüßen?" erschienen

Der Bildungsträger "glokal" hat die empfehlenswerte Broschüre "Mit kolonialen Grüßen? Berichte und Erzählungen von Auslandsaufenthalten rassismuskritisch betrachtet" herausgegeben, die als PDF zur Verfügung steht und als gedrucktes Exemplar bestellt werden kann für eine Schutzgebühr von 2 Euro pro Stück (ab 50 Stück 1,50 EUR), zzgl. Versandkosten. Neben Texten über die Funktionsweise von Rassismus widmen sich die Autor_innen anhand von Blogbeiträgen und Reiseberichten der Analyse von Sprache und Bildauswahl. Wie reproduzieren "wir", d.h. Menschen aus dem globalen Norden, koloniale Denk- und Handlungsweisen?
Bestimmte Themen und Argumentationsmuster tauchen dabei immer wieder auf, wie die Suche nach Authentizität, die Romantisierungen von Armut oder die Beschreibung der eigenen Diskriminierungserfahrungen. Diese in der Broschüre vorgenommene Dekonstruktion der Reiseberichte geschieht praxisnah und in verständlicher Sprache und so liefert sie insgesamt einen wichtigen Betrag zur eigenen Reflexion über das Fortwirken des kolonialen Erbes in Denken & Handeln.

Weitere Infos zur Broschüre und Bestellmöglichkeit:
www.glokal.org/wordpress/


13) Zu guter Letzt: Wer wird BUKO-Stadt 2013?

Vor dem Kongress ist nach dem Kongress, wir sind schon dabei einen Ort für das kommende Jahr zu suchen. Ein erster Vorschlag wurde uns bereits zugespielt, aber vielleicht finden sich noch andere Städte, die ihre Namen in den Ring werfen wollen?
http://de-de.facebook.com/BUKO2013

PS: Spaß beiseite, wer sich vorstellen kann, in seiner Stadt mit anderen Engagierten einen BUKO auf die Beine zu stellen, der kann sich gerne bei uns im BUKO Büro melden: mail at buko.info

*

Quelle:
BUKO News vom 10.05.2012
BUKO Büro (Bundeskoordination Internationalismus)
Sternstr. 2, 20257 Hamburg
E-Mail: mail@buko.info
Internet: www.buko.info


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Mai 2012