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MELDUNG/948: Antirassistische Parade des Bündnisses "We'll Come United" war ein großer Erfolg (Flüchtlingsrat HH)


Flüchtlingsrat Hamburg - Pressemitteilung vom 1. Oktober 2018

Die antirassistische Parade des Bündnisses "We'll Come United" war ein großer Erfolg.


Vor allem weil die Parade gezeigt hat, dass Geflüchtete in Deutschland selbstorganisiert für ihre Rechte kämpfen.
Aber auch weil bei der Parade sichtbar wurde, dass sehr viele Menschen in Solidarität mit Geflüchteten zusammenstehen und dass die Deutsche Gesellschaft, die seit langem eine Einwanderungsgesellschaft ist, eine Vielfältigkeit lebt, in der die Menschen trotz ihrer Unterschiede zusammen halten.

Natürlich gibt es auf allen Seiten auch immer solche, die es den anderen schwer machen, weil sie Angst haben, ihnen der Mut fehlt sich zu öffnen oder weil sie dem falschen Gedankengut anhängen.

Das Gros der Menschen - so war es am Samstag in Hamburg zu sehen - möchte einfach in Frieden miteinander leben, möchte gleiche Rechte für alle und dass wir an hart erkämpften Werten und Rechten, wie zum Beispiel der Universalität der Menschenrechte festhalten.

Es gibt eine starke Gegenbewegung zu dem weltweit aufflammenden Populismus und Nationalismus.

In einer globalisierten Welt wirkt der Ruf nach einem neuen Nationalismus ohnehin wie ein langweiliger Witz ohne Pointe.

Trotz all der positiven Energie, die das Wochenende ausgestrahlt hat, beginnt mit dem Montag eine neue Woche und der Alltag in Verwaltung und Behörden.
Für Morgen, den 02.10.2018 ist erneut ein Abschiebeflug aus Deutschland nach Afghanistan geplant.
Mit Blick auf den jüngst veröffentlichten Bericht des UNHCR über die aktuelle Lage in Afghanistan ist das Abschieben von Menschen nach Afghanistan nicht hinnehmbar.
Afghanistan ist ein Bürgerkriegsland, und die Afghanische Regierung ist nicht in der Lage, die Bevölkerung vor bewaffneten Milizen und Anschlägen zu schützen.
Die Lage in Kabul, das bisher als Fluchtalternative deklariert wurde, beschreibt der neueste UNHCR-Bericht wie folgt:

»In Hinblick auf die gegenwärtige Sicherheits- und Menschenrechtslage, sowie die humanitäre Situation, ist Kabul keine generelle interne Fluchtalternative.«
UNHCR, August 2018

Der Flüchtlingsrat Hamburg fordert den Hamburger Senat auf, keine Menschen mehr nach Afghanistan abzuschieben!

Auch Menschen die straffällig geworden sind, stehen unter dem Schutz der Grundrechte.

Die Würde des Menschen ist unantastbar!
Wir sind froh, dass es universelle Grundrechte und Menschenrechte gibt.
Wenn wir vergessen, dass diese Rechte ein hohes Gut sind, das es zu verteidigen gilt, riskieren wir deren Erhalt.

Flüchtlingsrat Hamburg

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Quelle:
Flüchtlingsrat Hamburg e.V.
Nernstweg 32-34, 22765 Hamburg
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Internet: www.fluechtlingsrat-hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Oktober 2018

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