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MELDUNG/308: Humanitäre Folgen von Atomwaffen bringen Bewegung in Abrüstungsdebatte (IPPNW)


IPPNW-Pressemitteilung vom 1. März 2013
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges,
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), Sektion Deutschland

Humanitäre Folgen von Atomwaffen bringen Bewegung in Abrüstungsdebatte

Start der Konferenzen in Oslo am Wochenende



Regierungsvertreter von rund 130 Staaten treffen sich auf Einladung der norwegischen Regierung am 4. und 5. März 2013 in Oslo zu einer internationalen Konferenz über die humanitären Folgen von Atomwaffen. Im Vorfeld werden am 2. und 3. März über 600 Teilnehmer aus mehr als 70 Ländern zu einer zivilgesellschaftlichen Konferenz erwartet, die von der "International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN)" organisiert wird.

Ziel der Ausrichtung auf die katastrophalen humanitären Folgen jeglichen Einsatzes von Atomwaffen ist, Bewegung in die seit Langem stagnierende Abrüstungsdebatte zu bringen. Bisher wird sie lediglich von Sicherheitsargumenten dominiert. "Im Falle eines Atomwaffeneinsatzes ist effektive humanitäre und medizinische Hilfe unmöglich. Am Ende des Prozesses kann nur das Verbot von Atomwaffen stehen", so Xanthe Hall, IPPNW-Abrüstungsexpertin und Sprecherin der deutschen Partnerkampagne von ICAN "atomwaffenfrei.jetzt". Das humanitäre Argument sei so überzeugend, dass die meisten Atomwaffenstaaten gar nicht erst versuchen, dem entgegenzutreten. Nur Indien und Pakistan nehmen an der Staatskonferenz teil.

Bisher standen humanitäre Erwägungen bei der Beurteilung von Waffensystemen stets im Vordergrund. Sie führten bereits zur internationalen Ächtung von biologischen und chemischen Waffen, Landminen und Streumunition. Für ICAN und atomwaffenfrei.jetzt gibt es daher keinen Grund, bei Atomwaffen eine Ausnahme zu machen. Atomwaffenfreie Staaten haben eine Verantwortung und Pflicht, einen Prozess hin zum Verbot von Atomwaffen voranzutreiben und den Abrüstungsdruck auf die Atomwaffenstaaten so zu erhöhen.

Eine Delegation der Kampagne "atomwaffenfrei.jetzt"/ICAN Germany wird an beiden Konferenzen teilnehmen.

Aktuelles aus Oslo auch auf:
atomwaffenfrei.wordpress.com
twitter.com/atomwaffenfrei
facebook.com/atomwaffenfrei.jetzt
facebook.com/icanw.org

Die Kampagne:
Ziel unserer Kampagne ist, Atomwaffen durch einen juristisch verbindlichen Vertrag weltweit zu ächten, so wie es bei anderen Massenvernichtungswaffen schon geschehen ist. Denn es gibt nur eine Antwort auf die Gefahren, die Atomwaffen mit sich bringen: ihre vollständige Abschaffung. Auf dem Weg zur weltweiten Abrüstung ist ein erster wichtiger Beitrag der Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland. Deswegen setzen wir uns mit Nachdruck dafür ein. Die geplante Modernisierung der in Europa stationierten Atombomben ist kontraproduktiv und außerdem eine Verschwendung von Finanzressourcen. Daher fordern wir einen Stopp dieser Pläne.
www.atomwaffenfrei.de

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Quelle:
Pressemitteilung vom 1. März 2013
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges,
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), Sektion Deutschland
Körtestr. 10, 10967 Berlin
Tel. 030/69 80 74-0, Fax: 030/69 38 166
E-Mail: ippnw@ippnw.de
Internet: www.ippnw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. März 2013