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BERICHT/1031: Botswana - Präsident Khama kehrt das Thema Buschleute unter den Teppich (Survival)


"Survival International" - Deutsche Sektion - 24. September 2009

Präsident Khama kehrt das Thema Buschleute unter den Teppich


Kurz vor dem Unabhängigkeitstag (30. September) und achtzehn Monate nach dem Amtsantritt des botsuanischen Präsidenten Ian Khamas veröffentlicht Survival International einen, von einem unbekannten botsuanischen Künstler gestalteten Cartoon, der zeigt wie Präsident Khama versucht das Thema Buschleute [1] unter den Teppich zu kehren.

Bisher hat Präsident Khama, der ebenfalls Vorstandsmitglied der NRO Conservation International ist, nichts unternommen, um die desaströse Politik seines Vorgängers rückgängig zu machen, die das Leben der Buschleute im Central Kalahari Game Reserve (CKGR) erheblich erschwerte. Im Gegenteil, Khama bezeichnete die Lebensweise der Buschleute als "archaische Phantasterei".

Trotz eines Entscheids [2] des Obersten Gerichts in Botsuana, wurden den Buschleuten keine Jagdlizenzen erteilt. Obwohl es eine entscheidende Voraussetzung für das Überleben ist, dürfen sie nicht auf das Wasser [3] im Reservat zurückgreifen. Demgegenüber dürfen die im Reservat gelegenen Unterkünfte für Touristen frei über das Wasser verfügen. Diese benutzen das Wasser unter anderem, um die wild lebenden Tiere zu versorgen.

Vor kurzem haben die Buschleute weitere rechtliche Schritte gegen die Regierung eingeleitet, um ihren eigenen Brunnen in dem Reservat benutzen zu dürfen. Survival hat eine weltweite Kampagne gestartet, um sicherzustellen, dass das Anliegen der Buschleute in der Öffentlichkeit publik wird.

Survivals Direktor Stephen Corry sagte heute: "Präsident Khama versucht nicht nur die Buschleute aus dem Licht der Öffentlichkeit zu verdrängen, sondern verschlimmert ihre Lage zusätzlich, indem er ihre Lebensweise kritisiert und sich weigert die Entscheidungen seines eigenen Gerichts anzuerkennen. Es ist beschämend, dass die botsuanische Regierung den Buschleuten seit über sieben Jahren den Zugriff auf ihr eigenes Wasser verwehrt."


[1] http://www.survival-international.de/stammesvolker/buschleute
[2] http://www.survival-international.de/stammesvolker/buschleute/prozess
[3] http://www.survival-international.de/stammesvolker/buschleute/water


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Quelle:
Pressemitteilung vom 24. September 2009
Survival Deutschland
Haus der Demokratie und Menschenrechte
Greifswalderstr. 4, 10405 Berlin
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. September 2009