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AKTION/473: Newsletter Bremer Friedensforum 1 vom 10. Januar 2010


Newsletter Bremer Friedensforum 1 vom 10. Januar 2010


Inhalt heute:

01. Gerechte Lösung für türkisch-kurdischen Konflikt?
02. Nordbremer Bürger gegen den Krieg: 400. Friedenskundgebung
03. Guttenberg bei Bremer Eiswette
04. Guttenberg will Gewalt-Legitimation erleichtern
05. Pastoren fordern Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan
06. Friedensforum begrüßt Käßmann-Aussagen gegen Afghanistan-Krieg
07. Unterschriften für Friedensnobelpreis an Jean Ziegler
08. Heinrich Hannover: Reden vor Gericht
09. Rechtsextremismus in Krisensituationen
10. Mahnwache zum Bundeswehr-Neujahrsempfang
11. Kolumbien: Kriegsdienstverweigerung und Gewaltfreiheit
12. Neue Broschüre von Arn Strohmeyer: Brennpunkt Nahost
13. Fatah versus Hamas
14. Internationale Friedenskonferenz München
15. Damit ihr Hoffnung habt
16. Religion Macht Frieden
17. Terminkalender
18. In eigener Sache


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1. Gerechte Lösung für türkisch-kurdischen Konflikt?

BREMEN. "Ist eine gerechte Lösung für den türkisch-kurdischen Konflikt möglich?" lautet die Frage einer Veranstaltung mit den Referenten Hans-C. von Sponeck, ehemaliger UN-Koordinator für Irak und Beigeordneter UN-Generalsekretär, und Sebahat Tuncel, am Mittwoch, 13. Januar, um 19 Uhr im Konsul-Hackfeld-Haus in der Birkenstraße 34. Sebahat Tuncel, kurdische Politikerin, Frauenrechtlerin, ehemalige Krankenschwester und Abgeordnete der Großen Nationalversammlung der Türkei, wurde am 5. Juli 1975 in Yazihan in der Provinz Malatya geboren. Sie studierte an der Universität Mersin Kartografie und Landvermessung. Sie begann ihre politische Laufbahn 1988 in der Frauenorganisation der prokurdischen Partei HADEP. Sebahat Tuncel ist Mitbegründerin der Demokratik Toplum Partisi (DTP). Tuncel arbeitet auch für internationale Organisationen wie UNDP und Amnesty International. Für die Parlamentswahlen 2007 kandidierte Tuncel als unabhängige Kandidatin für die Provinz Istanbul und gewann mit 93.000 Stimmen im dritten Wahlbezirk von Istanbul. Am 25. Juli 2007 wurde sie aus der Haft entlassen. Damit ist Tuncel die einzige Abgeordnete, die aus dem Gefängnis heraus eine Wahl gewann. Sie ist auch die jüngste Abgeordnete in der Geschichte der Türkei. Nach dem Verbot der DTP am 11. Dezember 2009 trat Tuncel der Baris ve Demokrasi Partisi (BDP) bei. Zu der Veranstaltung am 13. Januar laden ein:
biz (Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung), Birati e.V., Europäischer Friedensrat Türkei, Forum Kirche - Ökumenische Initiative Bremen, Bremer Friedensforum, GEW, Bremen, Internationale Fraueninitiative, e.V., Internationale KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen, Bremen, Kurdisches Cafe Bremen, Internationale Liga für Menschenrechte, Rosa-Luxemburg-Initiative, Bremer Forum für Bildung, Gesellschaftsanalyse und -kritik e.V., YEK-KOM, Föderation kurdischer Vereine in Deutschland.


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2. Nordbremer Bürger gegen den Krieg: 400. Friedenskundgebung

BREMEN-NORD. "Die Initiative Nordbremer Bürger gegen den Krieg" besteht inzwischen acht Jahre. Die 400. (!) Friedenskundgebung findet am Freitag, 15. Januar, mit der Bundestagsabgeordneten der Fraktion DIE LINKE, Inge Höger, statt. Inge Höger gehört dem Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages an. Moderiert wird die Kundgebung von Pastor Dr. Ernst Uhl, Mitbegründer der Lidice Initiative. Spenden auf der Kundgebung werden für ein Projekt von Terres des Hommes, für ehemalige Kindersoldaten in Myanmar (Burma) gesammelt. Das Bremer Friedensforum grüßt sehr herzlich und voller Respekt die NordbremerInnen anlässlich der 400. Friedenskundgebung und freut sich auf weitere gute Zusammenarbeit!


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3. Guttenberg bei Bremer Eiswette

BREMEN. Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg hält als Ehrengast beim 181. Stiftungsfest der Bremer "Eiswette von 1829" am Sonnabend, 16. Januar, die traditionelle Deutschland-und-Bremen-Rede. Der CSU-Freiherr ist nicht der erste Verteidigungsminister, der bei der Eiswettfeier spricht - das war bereits vor ihm der SPD-Politiker Peter Struck. Dem Eiswett-Präsidenten Peter Braun liegen für das Stiftungsfest bereits 745 Zusagen vor. Unter den Gästen sind Diplomaten, etliche Landesminister und ein Ministerpräsident. MitarbeiterInnen des Bremer Friedensforums und der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstgegner (DFG-VK) werden bei dem Stiftungsfest einen Offenen Brief an Minister von Guttenberg verteilen. Treffpunkt ist um 14.30 Uhr beim "Maritim-Hotel". Verteidigungsminister zu Guttenberg lässt keinen Zweifel mehr daran, dass die Bundesregierung im Ergebnis der Londoner Konferenz eine Erhöhung der deutschen Truppen in Afghanistan vornehmen wird. Lediglich die diskutierte Zahl von 2.500 zusätzlichen Soldaten soll seinen Angaben zufolge "unterschritten" werden (Süddeutsche Zeitung, 7. Januar 2010). Und mit Sicherheit wird die Truppenerhöhung mit der Ankündigung garniert werden, die zivile Aufbauhilfe sowie die Ausbildung afghanischer "Sicherheitskräfte" ebenfalls zu verstärken. Eine "Abzugsperspektive", von der mittlerweile nicht mehr nur Außenminister Westerwelle, sondern auch etliche CDU/CSU-Politiker schwadronieren, sieht anders aus.


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4. Guttenberg will Gewalt-Legitimation erleichtern

BERLIN. "Guttenbergs Vorstoß zur offiziellen Umbenennung des Afghanistan-Einsatzes soll nicht die Transparenz verbessern, sondern die Legitimation der Gewalt erleichtern", kommentiert Paul Schäfer Bestrebungen von Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), mit der offiziellen Einstufung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan als Teilnahme an einem 'nicht-internationalen bewaffneten Konflikt' das deutsche Strafrecht auszuhebeln. Der verteidigungspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE erklärt weiter: "Die rechtliche Bewertung von Gewalt gegen Zivilisten ist Sache der Gerichte. Es steht dem Verteidigungsminister nicht zu, dem vorzugreifen und per Dekret anzuordnen, welche Maßstäbe anzulegen sind. Bisher ist das auch von Seiten der Regierung nicht bestritten worden. Wenn Guttenberg Sicherheit und Verlässlichkeit schaffen will, sollte er sich seine blitzartigen Meinungswechsel abgewöhnen, statt der Judikative ins Handwerk zu pfuschen. Zum Schutz der Soldaten vor Gewissensnöten und Strafverfolgung wiederum gibt es ein deutlich wirksameres Mittel als die Aufweichung der Regeln: Den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan."


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5. Pastoren fordern Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan

BREMEN. 35 Pastorinnen und Pastoren aus Bremen und Achim unterstützen die Forderung des Bremer Friedensforums nach Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan. Ihrer Meinung nach führe der inzwischen achtjährige Krieg in keiner Weise zum Frieden. Vielmehr dehnten sich die Kampfhandlungen auf Pakistan aus und die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung habe stark zugenommen. Pastor Martin Warnecke, Friedensbeauftragter der Bremischen Evangelischen Kirche und einer der Unterzeichner, bemerkte zu der hohen Zahl der Theologen, die sich der Forderung des Friedensforums angeschlossen haben: "Unsere Haltung ergibt sich aus der Weihnachtsbotschaft: Der Friede auf Erden, der in jener Nacht auf den Feldern von Bethlehem ausgerufen wurde, ist für Christinnen und Christen Orientierung und Ermutigung zum Friedenshandeln." In einem Interview mit der Tageszeitung "Junge Welt" forderte Friedrich Scherrer, Pastor der Bremer St.-Michaelis-St.-Stephani-Gemeinde, ein stärkeres Engagement der Kirche gegen den Krieg.
Mehr:http://www.dielinke-bremen.de/nc/politik/aktuell/detail/zurueck/bremennews/artikel/
pastor-friedrich-scherrer-kirche-sollte-mehr-gegen-den-afghanistan-krieg-tun/


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6. Friedensforum begrüßt Käßmann-Aussagen gegen Afghanistan-Krieg

BREMEN. In einem Brief an Bischöfin Dr. Margot Käßmann, Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, hat das Bremer Friedensforum mit großer Freude deren Aussagen zum Afghanistankrieg am 24. Dezember 2009 und am 1. Januar 2010 zur Kenntnis genommen und für die klaren Worte gedankt, mit denen erreicht wurde, "dass über den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan endlich eine öffentliche Diskussion geführt wird". In dem Brief heißt es: "Wir wünschen Ihnen für Ihre Arbeit als Ratsvorsitzende der EKD viel Kraft und hoffen, dass die Unterstützung Ihrer Position aus den kirchlichen Kreisen weiter zunimmt."


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7. Unterschriften für Friedensnobelpreis an Jean Ziegler

BREMEN. Die Bürger- und Menschenrechtsorganisation Business Crime Control e.V. startete anlässlich der Übergabe des Friedensnobelpreises 2009 an US-Präsident Barak Obama eine Kampagne, von der sich die Initiatoren erhoffen, dass sich ihr weltweit viele Bürger- und Menschenrechtsorganisationen sowie friedenspolitisch engagierte Institutionen und Einzelpersonen anschließen. Für den Friedensnobelpreis des Jahres 2010 schlagen die Unterzeichner den Schweizer Bürger- und Menschenrechtler Jean Ziegler vor. Unterstützung erhoffen sich die Initiatoren von den alten und neuen sozialen Bewegungen oder ihnen nahe stehenden Organisationen und Persönlichkeiten, die Jean Ziegler teilweise seit Jahrzehnten eng verbunden sind. Sie wissen am besten, was der emeritierte Soziologieprofessor, ehemaliges Mitglied des Schweizer Nationalrats und der engagierte Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für das Menschenrecht auf Nahrung, der seit 2008 Mitglied des Beratenden Ausschusses des UNO-Menschenrechtsrats ist, mit seinem politischen Einsatz und seinen aufklärenden Büchern für den Frieden in der Welt geleistet hat.
Zustimmungserklärungen bitte bis spätestens 15. Februar 2010 an folgende Mailadresse:
mailto:seehans@t-online.de.

Mehr: http://www.businesscrime.de


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8. Heinrich Hannover: Reden vor Gericht

BREMEN. Heinrich Hannover arbeitet zur Zeit an einem Buch, in dem er einige Plädoyers in Strafsachen veröffentlichen möchte. Ein oder zwei der im Entwurf fertigen Kapitel wird er am Dienstag, 19. Januar, um 20 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4, Bremen vortragen. Das eine betrifft eine Strafsache aus dem Jahr 1971, in der es um die Strafanzeige des CDU-Bundestagsabgeordneten Otto Freiherr von Fircks gegen den Volksschullehrer Arthur Sahm ging, der den CDU-Baron auf einem Wahlplakat der Deutschen Friedens-Union (DFU) beschuldigt hatte, sich an den nazistischen Untaten während der Besetzung Polens beteiligt zu haben. Herr von Fircks hatte sich beleidigt gefühlt, erlebte aber beim Amtsgericht Burgdorf eine fürchterliche Blamage. Ein weiterer Fall stammt aus dem Jahr 1968. Da ging es um eine Demonstration gegen den Vietnamkrieg im Hamburger Hauptbahnhof, die von der Polizei unter Anwendung von Schlagwerkzeugen aufgelöst wurde und zu Strafverfahren gegen mehrere Demonstranten wegen angeblichen Widerstandes gegen die Staatsgewalt und zur Abschiebung eines nigerianischen Studenten führte. Von beiden Plädoyers gibt es Tonaufnahmen, die im Rahmen des Vortrags teilweise abgespielt werden sollen. Heinrich Hannover war Strafverteidiger. Er ist Verfasser zahlreicher Veröffentlichungen, u. a. des zweibändigen Werks "Die Republik vor Gericht. Erinnerungen eines unbequemen Rechtsanwalts". Weit verbreitet sind seine zahlreichen Kinderbücher, mit denen Generationen junger Menschen aufgewachsen sind.
Eine Veranstaltung der masch Bremen.


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9. Rechtsextremismus in Krisensituationen

BREMEN. Lorenz Knorr aus Frankfurt/M. hält am Freitag, 29. Januar, um 19.30 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4, Bremen, einen Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus". Veranstalter sind die VVN/BdA Bremen und das Bremer Friedensforum.


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10. Mahnwache zum Bundeswehr-Neujahrsempfang

BREMEN. Am Donnerstag, 4. Februar, 10.30 Uhr, laden Bremer Friedensforum und DFG/VK Bremen vor dem Rathaus zu einer Mahnwache anlässlich des Neujahrsempfangs der Bundeswehr ein. Der Protest richtet sich vor allem gegen den Krieg in Afghanistan und die zunehmende Anzahl und Intensität der Auslandseinsätze.


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11. Kolumbien: Kriegsdienstverweigerung und Gewaltfreiheit

BREMEN. Die 26-jährige Alejandra Londono Bustamante vom Jugendnetzwerk Red Juvenil studiert Geschichte an der Universität in Medellín. Am Mittwoch, 10. Februar, ist sie zu Gast in Bremen und berichtet um 20 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4. Der bewaffnete Konflikt in Kolumbien, der vom Militär, verschiedenen Guerillagruppen wie auch paramilitärischen Kräften ausgetragen wird, ist der längste und blutigste in der jüngeren Geschichte Lateinamerikas. Tausende fallen ihm jedes Jahr zum Opfer. Die Zivilbevölkerung - insbesondere auf dem Land - leidet am meisten: Mehr als vier Millionen Menschen wurden in den letzten beiden Jahrzehnten zu Flüchtlingen im eigenen Land. Entwurzelt leben sie meist in den Slums der Großstädte. In Kolumbien gibt es aber auch viele Gruppen und Organisationen, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen. Gerade unter Jugendlichen gibt es Bewegungen, die mit Seminaren, Musik- und Veranstaltungsangeboten, Kriegsdienstverweigerung und direkten Aktionen eine Kultur der Gewaltfreiheit als Alternative leben. Eine dieser Gruppen ist Red Juvenil Medellín. "Wir sind in erster Linie KriegsdienstverweigerInnen und lehnen Militär und Armee ab... aber wir versuchen auch die sozialen und ökonomischen Ursachen der Konflikte zu sehen und mischen uns in diesen Bereichen ein. Wir kämpfen gegen transnationale Konzerne sowie die allgemeine Ungerechtigkeit und Diskriminierung in unserem Land", lautet das Selbstverständnis. Auf ihre Aktionen bereiten sich die Mitglieder und Freunde von Red Juvenil in Seminaren und Workshops über zivilen Ungehorsam vor. Die kreativen Formen des gewaltfreien Widerstandes sind bestechend und attraktiv zugleich, irritieren und provozieren zum Nachdenken. Alejandra Londono Bustamante von Red Juvenil wird über die Situation in Kolumbien und die aktuellsten Entwicklungen berichten. Sie wird schildern, wie sich Red Juvenil in einem Land voller Gewalt für Kriegsdienstverweigerung und Gewaltfreiheit einsetzt.
Eine Veranstaltung von: Diakonisches Werk/Brot für die Welt, Amnesty International Gruppe Bremen, Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinige KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) und Bremer Friedensforum.
Träger der bundesweiten Veranstaltungsreihe sind:
Connection e.V. und das Helmut-Michael-Vogel Bildungswerk der DFG-VK Bayern.

Weitere Informationen unter 069 - 82 37 55 34, http://www.Connection-eV.de


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12. Neue Broschüre von Arn Strohmeyer: Brennpunkt Nahost

BREMEN. Im Nahen Osten sieht es nicht nach Frieden aus. Israel baut völkerrechtswidrig und unbeeindruckt von den Protesten in aller Welt seine Siedlungen auf palästinensischem Gebiet aus. Den Palästinensern bleibt kein Land mehr für ihren Staat. Im Gaza-Streifen haben die Zerstörungen durch Israels Krieg an der Jahreswende 2008/2009 und die anhaltende Blockade Hunger, Elend und völlige Hoffnungslosigkeit erzeugt. Der Bremer Journalist Arn Strohmeyer hat prominente Israelis und Juden, die dieser Politik kritisch gegenüberstehen, befragt: Gibt es überhaupt noch eine Chance für den Frieden? Wie sehen sie die Zukunft Israels? Müssen wir Deutsche zu dem, was dort geschieht, schweigen? Unter anderem nehmen Hajo. G. Meyer, Felicia Langer, Moshe Zuckermann und Uri Avnery Stellung. Außerdem hat Strohmeyer Bücher wichtiger jüdischer Intellektueller nach ihrer Position zu diesem Konflikt befragt.

Die Broschüre steht zum Download:
http://www.bremerfriedensforum.de/pdf/strohmeyer_nahost.pdf


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13. Fatah versus Hamas

BREMEN. Über die Hintergründe des innerpalästinensischen Konfliktes informiert Raif Hussein, Hannover (Vorsitzender der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft) am Donnerstag, 21. Januar, um 19.30 Uhr im Vortragssaal des Überseemuseums am Bahnhofsplatz. "Es gibt keinen Ansprechpartner für einen Frieden im Nahen Osten." Mit dieser Begründung wird die Wiederaufnahme der Friedensgespräche zwischen Israelis und Palästinensern immer wieder hinausgezögert. Seit 2007 ist die palästinensische Führung gespalten. Im kriegszerstörten Gaza versucht die aus den letzten Parlamentswahlen siegreich hervorgegangene Hamas trotz internationalen Boykotts ihre Macht zu konsolidieren. In der Westbank regiert die von der Al-Fatah geführte Regierung unter Ministerpräsident Fayad. Versuche Ägyptens, mit beiden Fraktionen eine Regierung der nationalen Einheit zu verhandeln, sind bislang gescheitert. Was sind die Ursachen der Spaltung: Differenzen um die Rolle der Religion oder Machtkonkurrenz? Wodurch wird eine Aussöhnung verhindert? Welche Rolle spielen regionale und internationale Akteure in dem Konflikt? Und sollte der Westen nicht die Hamas als Faktum anerkennen und mit ihr ins Gespräch kommen, statt die Menschen in Gaza in Form einer totalen Blockade für ihre Wahlentscheidung zu strafen? Veranstalter: Bremer Netzwerk für einen gerechten Frieden im Nahen Osten, Bremer Friedensforum, Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (BIZ), Deutsch-Palästinensische Gesellschaft (DPG).


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14. Internationale Friedenskonferenz München

MÜNCHEN. Auch im kommenden Jahr wird der Trägerkreis Friedenskonferenz eine inhaltliche Alternativveranstaltung zur sogenannten Sicherheitskonferenz durchführen.

Weitere Informationen: http://www.friedenskonferenz.info.

Auf der Homepage ist eine Newsletter-Funktion eingerichtet.


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15. Damit ihr Hoffnung habt

BREMEN. Nach dem ersten Ökumenische Kirchentag 2003 in Berlin macht dieser zweite gemeinsam von katholischen und evangelischen Christen vorbereitete Kirchentag vom 12. bis 16. Mai in München deutlich, dass 'Ökumene' weiterhin eine notwendige Dimension christlicher und kirchlicher Existenz ist. Die Hoffnungen auf das gemeinsame Abendmahl und damit einen deutlichen Schritt zu erfahrbarer christlicher Einheit sind nüchternem Abwarten gewichen und dem respektvollen Nebeneinander, manchmal gelingendem Miteinander im Alltag. Die Erwartungen allerdings an 'die' Kirchen sind kaum auf die zwischenkirchlichen Probleme bezogen. Erwartet wird Orientierung und deutliche Sprache gegenüber den Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft zu den die Menschen bedrohenden globalen Krisen. Mit einer Veranstaltungsreihe zum Ökumenischen Kirchentag sowie der Pilgerfahrt nach München wollen der ökumenisch erweiterte Landesausschuss Deutscher Evangelischer Kirchentag, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, die Ökumenische Initiative und die kirchlichen Bildungswerke die Auseinandersetzung um globale Perspektiven von Gerechtigkeit, Frieden, Schöpfung sowie der Rolle der Kirchen darin befördern.


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16. Religion Macht Frieden

BREMEN. Dr. Markus A. Weingardt, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST), Heidelberg, sowie bei der Stiftung Weltethos, Tübingen, hält am Mittwoch, 10. März, um 20 Uhr forum Kirche, Hollerallee 75, einen Vortrag zum Thema: "Das Friedenspotential von Religionen in politischen Gewaltkonflikten". Vielfach wird vom 'Gewaltpotential' der Religionen gesprochen, oftmals unter Verweis auf die religiös legitimierte Ausübung von Gewalt im fundamentalistisch verstandenen Islam oder historisch im Blick auf die Kreuzzüge. Diesem auch aktuell festzustellenden konfliktverschärfenden Einfluss von Religion steht jedoch ein unterschätztes Friedenspotential der Religionen entgegen, wie es exemplarisch in der friedlichen Revolution der DDR erfahrbar war. Markus A. Weingardt belegt in einer umfangreichen Forschungsarbeit an über 40 regionalen Konflikten, dass Religionen als glaub- und vertrauenswürdige Akteure wahrhaft Friedensstifter sein können. Dieses Friedenspotential muss auch in das Bewusstsein - und Selbstbewusstsein der christlichen Kirchen gebracht werden, damit es verstärkt wirken kann. Denn das ist - politisch wie theologisch - die eigentliche Sensation, ganz entgegen dem Zerrbild der von Gewalt faszinierten Medien: Es wird Friede auf Erden.


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17. Terminkalender

Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr,
Mahnwache des Bremer Friedensforums auf dem Bremer Marktplatz; jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr Beratung des Bremer Friedensforums in der Villa Ichon, Goetheplatz 4;

Jeden Freitag, 17 Uhr,
Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße;

Dienstag, 12. Januar 2010, 20 Uhr,
Villa Ichon, Prof. Dr. Roesler Berlin, Faschismus, New Deal oder Sozialismus? Erfahrungen aus der Weltwirtschaftskrise von 1929 und ihre Bedeutung für die Gegenwart;

Mittwoch, 13. Januar 2010, 19 Uhr,
Konsul-Hackfeld-Haus, Bremen, Birkenstraße 34, "Ist eine gerechte Lösung für den türlisch-kurdischen Konflikt möglich?" mit Hans-C. von Sponeck, ehemaliger UN-Koordinator für Irak und Beigeordneter UN-Generalsekretär, und Sebahat Tuncel, Abgeordnete der Demokratischen Gesellschaftspartei Türkei, DTP;

Freitag, 15. Januar 2009,
12 Uhr, vor Kapitel 8, Mahnwache zum Rüstungsstandort Bremen;

Samstag, 16. Januar 2010, 14.30 Uhr,
Protest vor Maritim-Hotel/Congress Centrum) anlässlich der Teilnahme des Ministers von und zu Guttenberg beim 181. Stiftungsfest der Bremer Eiswette;

Samstag, 16. Januar 2010,
Aktionsberatung der Friedensbewegung von 12 bis (max.) 17 Uhr in Kassel, Café Buch-Oase, Germaniastr. 14;

Dienstag, 19. Januar 2010, 20 Uhr,
Villa Ichon, Dr. Heinrich Hannover, Reden vor Gericht;

Donnerstag, 21. Januar 2010, 19.30 Uhr,
Überseemuseum, Raif Hussein (Vors. d. Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft), Lagebericht zur inner-palästinensischen Politstruktur, dazu Bericht von Ivesa Lübben zum Gaza-Friedensmarsch;

Samstag, 23. Januar 2010, 15 Uhr,
Zum Jahresauftakt 2010 will die VVN-BdA Landesvereinigung mit ihren Friedensfreunden gemeinsam mit einem kleinen Rundumblick in den Räumen des Arbeitervereins USE AKSCHEN im Lichthaus-Keller, Hermann-Prüser-Straße 4 auf dem ehem. A.G.Weser-Gelände, beginnen (erreichbar mit der Linie 3, Haltestelle Use Akschen/Waterfront). Für Unterhaltung sorgt Aline Barthélémy mit internationalen Arbeiter- und Widerstandsliedern;

Freitag, 29. Januar 2010, 19.30 Uhr,
Villa Ichon, Goetheplatz 4, Gedenktag für die Opfer von Faschismus und Krieg. Lorenz Knorr, Frankfurt/Main, hält einen Vortrag zum Thema "Rechtsextremismus in Krisensituationen". Zu dieser Veranstaltung laden Bremer Friedensforum und VVN-BdA Bremen ein.

Donnerstag, 4. Februar, 10.30 Uhr,
Rathaus, Mahnwache zum Bundeswehr-Neujahrsempfang;

Samstag, 6. Februar 2010, 12 bis 13 Uhr,
vor dem Bremer Dom, Mahnwache "Guantanamo wird 8 Jahre alt"; im Januar wird das Folterlager Guantanamo 8 Jahre alt. Trotz aller Bemühungen ist es bisher nicht geschlossen worden. Amnesty International möchte auf diesen unhaltbaren Zustand hinweisen;

Mittwoch, 10. Februar 2010, 20 Uhr,
Villa Ichon, Goetheplatz 4, Bremen; "Kolumbien: Kriegsdienstverweigerung und Gewaltfreiheit", Vortrag von Alejandra Londono Bustamante vom Jugendnetzwerk Red Juvenil, Veranstaltende Gruppen: Diakonisches Werk/Brot für die Welt, Amnesty International Gruppe Bremen, Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), Bremer Friedensforum, Moderation: Angela Hesse
Mehr: http://www.Connection-eV.de

Freitag/Samstag, 12./13. Februar 2010,
Heidelberg, Sofienstr. 12 (Deutsch-Amerikanisches Institut/DAI), 7. Strategiekonferenz der Kooperation für den Frieden, "Militarisierung nach außen und innen - Vom Kriegseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan bis zur zivil-militärischen Zusammenarbeit in Deutschland"
Mehr: http://www.koop-frieden.de

Montag, 22. Februar 2010, 19.30 Uhr,
DGB-Haus, Yehuda Shaul: Veranstaltung zu den sogenannten Gaza Testemonies;

Donnerstag, 4. März 2010, 19.30 Uhr,
Überseemuseum, Brennpunkt Nahost mit Hajo G. Meyer.


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17. In eigener Sache

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen für den Newsletter an: mailto:Ekkehard.Lentz@bremerfriedensforum.de.
Die Veröffentlichung von Artikeln oder Auszügen aus dem Newsletter ist mit Quellenangabe ausdrücklich erlaubt! Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet. Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden. Unser Spendenkonto lautet: Ekkehard Lentz (für das Bremer Friedensforum) bei der Postbank Hannover, BLZ 25010030, Kontonummer 123268-306.

Mit freundlichen Grüßen
Ekkehard Lentz


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Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 1 vom 10. Januar 2010
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
Internet: www.bremerfriedensforum.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Januar 2010