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EUROPA/521: Flüchtlingspolitik - zum Beschluss der Herbstkonferenz der Innenminister in Hamburg


Presseerklärung vom 19. November 2010

Flüchtlingspolitik - Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) zum Beschluss der Herbstkonferenz der Innenminister in Hamburg


"Mehrere 10.000 Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien sind in Deutschland geboren oder aufgewachsen. Ihnen allen endlich ein Bleiberecht zu gewähren, ist selbstverständliche Verpflichtung von Anständigkeit und Humanität. Dieses Bleiberecht nur mit der negativen demographischen Entwicklung zu begründen und die Abschiebung der ebenfalls langjährig im Lande lebenden Eltern weiter offen zu lassen, heißt Flüchtlingspolitik nach dem Motto zu machen: Die Jungen und Arbeitsfähigen nutzen und ihre alten, kranken und weniger flexiblen Eltern und Großeltern zurück in Verelendung, Perspektivlosigkeit oder totalitäre Herrschaft deportieren. Eine solche Flüchtlingspolitik widerspricht allen guten Sitten und ist unseres Landes unwürdig", erklärte heute der Generalsekretär der Gesellschaft für bedrohte Völker Tilman Zülch.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker erinnert einmal mehr daran, dass mindestens jeder zweite Deutsche entweder Flüchtling ist oder von Flüchtlingen abstammt und auch daran, dass Deutschland viele Menschen zu Flüchtlingen oder Vertriebenen gemacht hat, sofern sie überleben durften.


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Quelle:
Presseerklärung Göttingen, den 19. November 2010
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
Postfach 20 24, D-37010 Göttingen,
Tel.: 0551/49906-25, Fax: 0551/58028
E-Mail: presse@gfbv.de
Internet: www.gfbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. November 2010