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AKTION/266: Berlin - "Bevor Trump kommt - Obama soll indianischen Bürgerrechtler begnadigen", 17.11.16


Presseerklärung vom 15. November 2016

Menschenrechtsaktion für indianischen Bürgerrechtler

Bevor Donald Trump kommt: Bitte schenken Sie Leonard Peltier die Freiheit, Präsident Obama!


am Donnerstag, den 17. November 2016
von 13.30 Uhr bis 16.00 Uhr
auf dem östlichen Washingtonplatz in Berlin


Mit einer Mahnwache auf dem östlichen Washingtonplatz in Berlin wird die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am kommenden Donnerstag ihren Appell an Präsident Barack Obama unterstreichen, nicht aus dem Amt zu scheiden, ohne den seit 40 Jahren unschuldig inhaftierten indianischen Bürgerrechtler Leonard Peltier zu begnadigen. "Herr Präsident, bitte haben Sie Erbarmen mit dem indianischen Bürgerrechtler und schenken Sie ihm die Freiheit, bevor Donald Trump kommt", appelliert die Menschenrechtsorganisation an den US-Präsidenten, dessen Amtszeit am 20. Januar 2017 endet. "Peltiers Lebenszeit läuft ab. Bitte lassen Sie nicht zu, dass er im Gefängnis sterben muss."

Peltier (72) sitzt seit vier Jahrzehnten unschuldig hinter Gittern, weit weg von Familie und Freunden. Er wird für den Tod zweier FBI-Beamter verantwortlich gemacht, die 1975 während einer Schießerei im Reservat Pine Ridge in Süd Dakota (USA) ums Leben kamen. Dafür wurde er zu zweimal lebenslänglich verurteilt. Doch einen fairen Prozess hat er nie erhalten. Beweise gegen ihn wurden nachweislich gefälscht, Zeugen manipuliert. "Deshalb fordert mit uns auch Amnesty International seine Begnadigung", berichtet die GfbV-Referentin für indigene Völker, Yvonne Bangert. "Leonard Peltier ist heute ein alter, kranker Mann. Ein unbehandeltes Bauchaneurysma bedeutet für ihn ständige Lebensgefahr. Nur ein amtierender Präsident kann ihm die Zellentür öffnen. All unsere Hoffnungen ruhen auf Barack Obama, denn er hat wie kein anderer seiner Amtsvorgänger Interesse an der indianischen Bevölkerung der USA bekundet."

Während seiner Amtszeit hat Obama z.B. jedes Jahr Vertreter der Stammesregierungen zu einer Konferenz ins Weiße Haus gebeten. Deren Dachverband, der National Congress of American Indians (NCAI), hat sich bereits 2011 mit einer Resolution offiziell für die Begnadigung von Leonard Peltier ausgesprochen. Auch viele Prominente haben sich für den Bürgerrechtler eingesetzt, darunter der inzwischen verstorbene Simon Wiesenthal, Leiter des Dokumentationszentrums des Bundes jüdischer Verfolgter des Naziregimes, die Friedensnobelpreisträger Rigoberta Menchu, Desmond Tutu und Nelson Mandela, der Dalai Lama, Künstler wie Robert Redford und Harry Belafonte und zahlreiche Abgeordnete des US-Kongresses, des kanadischen, belgischen, niederländischen und des Europaparlamentes sowie Mitglieder des Deutschen Bundestags.

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Quelle:
Presseerklärung Göttingen, den 15. November 2016
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
Postfach 20 24, D-37010 Göttingen
Telefon: 0551/499 06-25, Fax: 0551/58028
E-Mail: presse@gfbv.de
Internet: www.gfbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. November 2016

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