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AKTION/188: 39 Städte und Gemeinden beteiligen sich an bundesweiter Menschenrechtsinitiative


Presseerklärung vom 4. Dezember 2008

39 Städte und Gemeinden beteiligen sich an bundesweiter Menschenrechtsinitiative

"Rettet Darfur! Genozid beenden" 60 Jahre nach Verabschiedung der Völkermordkonvention!


In bundesweit 39 Städten und Gemeinden wird es am kommenden Dienstag (9.12.2008) Mahnwachen für ein Ende des Volkermordes in Darfur geben. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hatte anlässlich des 60 Jahrestages der Verabschiedung der Konvention der Vereinten Nationen über die Verhütung und Bestrafung von Völkermord (9.12.1948) dazu aufgerufen. Unter dem Motto "Rettet Darfur! Genozid beenden jetzt!" werden engagierte Bürgerinnen und Bürger vor ihrem Rathaus, vor einer Kirche oder auf einem zentralen Platz in ihrer Gemeinde der bisher rund 400.000 Opfer des Völkermordes im Westsudan gedenken und auf die bis heute anhaltenden Verbrechen arabischer Milizen, der sudanesischen Armee und Luftwaffe an der schwarzafrikanischen Zivilbevölkerung aufmerksam machen.

"Im Westsudan wird Völkermord begangen, das schlimmste Verbrechen, zu dem Menschen fähig sind. Wir dürfen das Schicksal der schutzlosen Dorfbevölkerung in Darfur, der Vertriebenen und Zuflucht Suchenden, die selbst in Flüchtlingslagern vor Übergriffen nicht sicher sind, nicht einfach ignorieren", begründet die Gfbv ihre bundesweite Menschenrechtsinitiative. 4 Jahre nach dem Genozid in Ruanda und nach dem Völkermord in Bosnien schaue die internationale Staatengemeinschaft weitgehend untätig zu, wie Zivilisten in Darfur Opfer schlimmster Menschenrechtsverletzungen werden. Wenn die internationale Gemeinschaft ihr Versprechen "Nie wieder Genozid" ernst nehme, dann müsse sie in Darfur nun endlich handeln. Insbesondere müsse der politische Druck auf den Sudan und seine Bündnispartner mit der Verhängung von Sanktionen verstärkt werden.

Als zentrale Aktion organisiert die Gfbv an diesem Tag gemeinsam mit den Domkirchenkollegium im Berliner Dom eine Gedenkveranstaltung, unter anderem mit dem Direktor für Auslandsbeziehungen des Simon-Wiesenthal-Zentrums (Paris), Shimon Samuels, dem Präsidenten der "International Association of Genocide Scholars (Washington), Prod. Gregroy H. Stanton sowie Überlebenden Augenzeugen der Genozide in Biafra, Ruanda den Nuba-Bergen in Darfur, Bosnien, Tschetschenien, Guatemala und Irakisch-Kurdistan. Zum Abschluss der Feierstunde werden die überlebende Ärztin und Autorin Dr. Halima Bashir aus Darfur und der serbisch-bosnische Menschenrechtler und Verteidiger von Sarajevo Jovan Divjak mit dem Victor-Gollancz-Preis der Gfbv ausgezeichnet.

In folgenden Städten werden Mahnwachen "Rettet Darfur! Genozid beenden jetzt!" organisiert: Altötting, Bad Kreuznach, Bad Säckingen, Bamberg, Berlin, Bonn, Braunschweig, Cuxhaven, Darmstadt, Düsseldorf, Eberbach Engen, Erfurt, Frankfurt/Oder, Gifhorn, Göttingen, Griesheim, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Heidenheim, Hockenheim, Karlsruhe, Kassel., Kiel, Koblenz, Lahnstein, Münster, Nürnberg, Olsberg, Potsdam, Rastede, Rot am See, Schwäbich-Hall, Singen, Weimar, Wiesloch, Wolfsburg.


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Quelle:
Presseerklärung Göttingen vom 4. Dezember 2008
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
Postfach 20 24, D-37010 Göttingen,
Tel.: 0551/49906-0, Fax: 0551/58028
E-Mail: info@gfbv.de
Internet: www.gfbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Dezember 2008