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AKTION/171: Göttingen - Choral für verfolgte Christen im Irak


Presseerklärung vom 12. Dezember 2007

"Aus tiefer Not schrei ich zu Dir

"Turmbläser und Glockenspieler der St. Jacobikirche in Göttingen lassen Choral für verfolgte Christen im Irak erklingen


Die St. Jacobikirche in Göttingen

Der Turmbläser und der Glockenspieler der St. Jacobikirche in Göttingen werden am morgigen Donnerstag (13.12.) zu Beginn und zum Abschluss der Lichter-Mahnwache der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) für die verfolgten Christen des Irak die Choräle "Aus tiefer Not schrei ich zu Dir" und "Oh Heiland reiß die Himmel auf" erklingen lassen. Pastor Harald Storz, der GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch und der aramäische Christ Gabriel Rabo, Doktorand der Theologie, werden während der Gedenkstunde (17 - 18 Uhr) vor der Kirche in der Fußgängerzone über das erschütternde Schicksal dieser Christen berichten, die durch den Terror fanatischer Islamisten aus dem arabisch dominierten Teil des Landes vertrieben werden.

Die GfbV hat bundesweit zu der Aktion aufgerufen. In 35 Städten und Gemeinden werden deshalb meist an diesem Donnerstag Lichter-Mahnwachen auf zentralen Plätzen, vor Kirchen oder Rathäusern organisiert. Außerdem informieren viele Pastoren im Anschluss an ihre Advents-Gottesdienste über die Christenverfolgung im Irak, berichten darüber in ihren hundertfach verteilten Pfarrbriefen oder sammeln Unterschriften für den GfbV-Appell an die Bundesregierung. Darin fordert die Menschenrechtsorganisation, die humanitäre Hilfe für die mittellosen Irak-Flüchtlinge in den Nachbarländern Syrien und Jordanien zu verstärken. Vor allem müsse jedoch der friedliche autonome Bundesstaat Irakisch-Kurdistan als letzte Zufluchtsstätte der Christen im Irak von der internationalen Gemeinschaft in Schutz genommen und durch eine Intensivierung diplomatischer und wirtschaftlicher Beziehungen gestärkt werden.

Im mittleren und südlichen Irak werden Christen - in ihrer großen Mehrheit Assyrer-Chaldäer-Aramäer - Opfer von gezielten Attentaten und bestialischen Morden, Verschleppungen, Vergewaltigungen, Bombenanschlägen und Morddrohungen. Drei Viertel der bei Kriegsbeginn 2003 noch etwa 650.000 Assyrer-Chaldäer-Aramäer mussten ihre Heimat bereits verlassen. In Irakisch-Kurdistan im Norden des Landes ist die Lage stabil, dort leben ethnische und religiöse Gruppen friedlich zusammen. Doch dieser Frieden ist nicht sicher. Denn die benachbarte Türkei, die der kurdischen Volksgruppe, aber auch den nur noch wenigen Angehörigen der christlichen Glaubensgemeinschaft im eige-nen Land grundlegende Rechte vorenthält, hat Irakisch-Kurdistan in den vergangenen Wochen immer wieder mit militärischem Einmarsch gedroht oder sogar Angriffe durchgeführt.

In folgenden Städten und Gemeinden wird es Mahnwachen geben (in den mit * gekennzeichneten Orten findet die Aktion aus organisatorischen Gründen an einem anderen Tag statt):

84503 Altötting, 26871 Aschendorf*, 53111 Bonn, 79713 Bad Säckingen, 96049 Bamberg, 37139 Barterode*, Berlin, 30974 Bredenbeck*, 64283 Darmstadt, 78166 Donaueschingen, 44137 Dortmund, 40210 Düsseldorf, 85072 Eichstätt, 78234 Engen*, 23769 Fehmarn, 37073 Göttingen, 20095 Hamburg, 76185 Karlsruhe, 56070 Koblenz, Köln, 56112 Lahnstein, 21339 Lüneburg, 49324 Melle, 48159 Münster*, 90443 Nürnberg, 26871 Papenburg, 26180 Rastede, 74585 Rot am See, 78224 Singen, 38723 Seesen, 55576 Sprendlingen, 69168 Wiesloch, 38300 Wolfenbüttel, 99421 Weimar, 91791 Weißenburg.


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Quelle:
Presseerklärung Göttingen vom 12. Dezember 2007
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
Postfach 20 24, D-37010 Göttingen,
Tel.: 0551/49906-0, Fax: 0551/58028
E-Mail: info@gfbv.de
Internet: www.gfbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Dezember 2007