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BIBLIOTHEK/471: Sanierung der Bibliothek der Universität Konstanz kann beginnen (idw)


Universität Konstanz - 27.07.2011

Sanierung der Bibliothek der Universität Konstanz kann beginnen

10 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt und weitere 2,1 Millionen Euro für Interimslösung bewilligt


Der baden-württembergische Landtag hat am heutigen Mittwoch, 27. Juli 2011, in einem Nachtragshaushalt für 2011 der Bereitstellung von 10 Millionen Euro für die Sanierung des schadstoffbelasteten Bibliotheksbereichs S zugestimmt, für den ersten von momentan geplanten zwei Bauabschnitten. Zuvor waren im Haushalt 2011 2,1 Millionen Euro für eine Interimslösung bis zur vollständigen Sanierung der beiden Bauabschnitte in den Buchbereichen S und G zur Verfügung gestellt worden. Dafür soll nun unter anderem eine Halle für die Zwischenlagerung von rund 1,5 Millionen Bänden angemietet werden. "Das sind sehr gute Nachrichten für die Universität Konstanz", kommentiert Rektor Prof. Dr. Ulrich Rüdiger die Entscheidung, "ich bin sicher, dass sich unsere Bibliothek mit ganzem Einsatz dafür revanchieren wird. Wir freuen uns schon jetzt auf den Tag, an dem ihr außerordentlicher Service wieder allen vollumfänglich zur Verfügung steht." Der Sanierungs- bzw. Finanzierungsbeschluss des Landtags, der bereits am vergangenen Montag vom Finanzausschuss gebilligt worden war, basiert auf dem Gutachten des Planungsbüros MCO aus Esslingen zu den aufgefundenen Bauschadstoffen in den beiden Buchbereichen, das seit Ende Juni vorliegt.

Die Sanierungsarbeiten im Buchbereich S können beginnen, sobald - nach der Reinigung der Bücher und Einrichtungsgegenstände - die betroffenen Bereiche leer geräumt sind. Laut Plan ist dies Ende Februar 2012 der Fall, so dass noch im ersten Halbjahr 2012 mit dem Ausbau der schadstoffbelasteten Bauteile begonnen werden kann. Die Sanierung des Bereichs S ist demnach Ende 2013 abgeschlossen. Geplant ist darüber hinaus, dass entsprechende Arbeiten im Bereich G zeitversetzt und ohne Verzögerung folgen, deren Abschluss für 2015 geplant ist. Es besteht die Aussicht, dass die Finanzierung dieses zweiten Bauabschnitts in den Landeshaushalt 2012 aufgenommen wird.

Um die gereinigten 1,5 Millionen Bände zwischenzeitlich unterzubringen, soll eine mehrere tausend Quadratmeter Nutzfläche bietende Halle angemietet werden. Dorthin befördert werden sie von einem Transportunternehmen, das zu diesem Zweck mehrmals am Tag zwischen der Halle und der Bibliothek hin und her pendeln wird. Ausgelagert werden jedoch nicht nur zuvor gereinigte Bände aus den betroffenen Bereichen G und S, sondern auch Bücher aus den unbelasteten Bereichen N und J. Der in diesen Abschnitten frei werdende Raum wird für die Unterbringung geistes- und sozialwissenschaftlicher Bestände sowie für zusätzliche Arbeitsplätze für Studierende genutzt werden. Zu den jetzigen 680 Arbeitsplätzen im offenen Bibliotheksbereich sollen damit 200 hinzukommen. Vor der Teilschließung der Bibliothek aufgrund von Schadstofffunden im November 2010 standen insgesamt 1.100 zur Verfügung. Außerhalb des Bibliotheksbereichs wurden für die Studierenden zusätzlich rund 200 Einzel- bzw. Gruppenarbeitsplätze eingerichtet.

Damit die betroffenen Bereiche so schnell wie möglich leer geräumt werden können, wird möglicherweise die geplante Quote zu reinigender Bände von 10.000 pro Tag sogar noch einmal erhöht. Auch für die täglich zirka 1.000 Buchbestellungen fährt das Transportunternehmen mehrfach am Tag, so dass ein über den Katalog bestelltes Buch innerhalb von 24 Stunden für die Nutzerinnen und Nutzer bereit stehen wird. Die Ausschreibungen für die Buchreinigung, den Buchtransport und benötigte Regalanlagen werden aktuell auf den Weg gebracht.

Die Planungsgesellschaft MCO aus Esslingen ist in ihrer Bestandsaufnahme und Bewertung von Bauschadstoffen zu dem Ergebnis gekommen, dass die beiden geschlossenen Bibliotheksbereichen G und S durchgehend mit asbesthaltigen Stäuben belastet und eine Asbestsanierung sowie Schutzmaßnahmen hinsichtlich anderer Schadstoffe vorzunehmen seien. Die Trennwände in den Bibliotheksabschnitten hat das Gutachten neben anderen Quellen als Hauptverursacher der Asbeststaubbelastung ausgemacht. Demnach ist der Asbest durch Beschädigungen aufgrund von Nachinstallationen oder durch unbeabsichtigte Beschädigungen in die Umgebung gelangt. Was die Regalanlagen oder die in der Bibliothek vorhandenen Kunstwerke betrifft, geht das Gutachten davon aus, dass Absaugen und feuchtes Wischen vor der Wiederverwendung genügen, da es sich lediglich um Oberflächenkontaminationen handelt.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1282


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Konstanz, Julia Wandt, 27.07.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Juli 2011