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BIBLIOTHEK/470: "Bibliothek der Künste" soll Heimat für Tanzarchiv Leipzig werden (idw)


Universität Leipzig - 14.07.2011

"Bibliothek der Künste" soll Heimat für Tanzarchiv Leipzig werden


Im Ringen um die Zukunft des Tanzarchivs Leipzig liegt jetzt ein Konzept vor, das das langfristige Überleben der Einrichtung möglich macht. "Eine an der Universitätsbibliothek 'Albertina' neu zu schaffende 'Bibliothek der Künste' soll die neue Heimat auch des Tanzarchivs Leipzig e.V. werden", erklärte Prof. Dr. med. Beate A. Schücking, Rektorin der Universität Leipzig. Das Konzept sieht zudem vor, die Bibliotheken der Hochschule für Grafik und Buchkunst sowie der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" ebenfalls in die "Bibliothek der Künste" zu integrieren.

Erste Gespräche mit der Sächsischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Dr. Sabine von Schorlemer, darüber hat es bereits gegeben. "Das Bessere ist der Feind des Guten", kommentierte Prof. Schücking die nun angepeilte Strategie. Gut wäre es auch ihrer Sicht bereits gewesen, wenn das Tanzarchiv - wie ursprünglich vorgesehen - zumindest teilweise ins Universitätsarchiv eingegliedert worden wäre. Da es dagegen jedoch massive Bedenken gab und sogar die Zerschlagung des Tanzarchivs befürchtet worden war, sei durch das nun vorgelegte Konzept von Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider, Direktor der Universitätsbibliothek "Albertina", eine mögliche Lösung gefunden worden, die über alle bislang überlegten Alternativen hinausgehe.

Nach Prof. Schückings Worten wird an der "Albertina" ein Erweiterungsbau geplant, in dem die Sammlungen der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB), der Hochschule für Musik und Theater (HMT) "Felix Mendelssohn Bartholdy" sowie des Tanzarchivs Platz finden sollen. Notwendig sei dazu eine Fläche von rund 3.600 Quadratmetern. Mit einer solchen Lösung würden Probleme der Bibliotheken der beteiligten Partner gelöst werden, wie etwa ein Mangel an Stellflächen sowie von Arbeitsplätzen für Nutzer.

"Die 'Bibliothek der Künste' würde ein Spektrum von Musik über Kunst bis hin zu Theater und Tanz abdecken", erklärt die Rektorin. Dadurch würde sich nach ihrer Ansicht eine deutliche Qualitätsverbesserung für alle Beteiligten erreichen lassen. Durch Synergieeffekte wären Einsparungen möglich. Positiv zu bewerten sei auch, dass sich die "Bibliothek der Künste" im unmittelbaren Einzugsbereich von "Albertina", HGB und HMT befände. Die in den beiden Hochschulen frei werdenden Räume könnten von den beteiligten Fächern neu genutzt werden.

Wie Prof. Schücking weiter ausführt, kann der Umzug der Sammlung des Tanzarchivs schnell beginnen, da bereits im Oktober dieses Jahres in der Universitätsbibliothek Raum zur Verfügung steht. "Hier wird - übergangsweise, bis die 'Bibliothek der Künste' steht - das Tanzarchiv als Sondersammlung aufgenommen. Die Mitgliederversammlung des Tanzarchiv Leipzig e.V. hat der Umsiedlung spätestens zum 31. Oktober 2011 einstimmig zugestimmt", sagt sie. Günstig sei auch, dass bisher dem Tanzarchiv zugeordnetes, künftig in der Universitätsbibliothek tätiges Personal die Betreuung der Sammlung dort weiterführen werde.

Das Sammlungsgut des Tanzarchivs, darunter Nachlässe von Pionieren des modernen Tanzes wie Gret Palucca, Uwe Scholz oder Mary Wigman, wird so rasch und entsprechend moderner Technik erfasst werden können. "Das Tanzarchiv wird dann - und zwar leichter als dies im Universitätsarchiv möglich gewesen wäre - einer intensiven wissenschaftlichen Nutzung offen stehen, und in enger Nachbarschaft mit den verwandten Fächern einen Zuwachs an Nutzungsmöglichkeiten erfahren."

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution232


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Leipzig, Susann Huster, 14.07.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Juli 2011