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BERICHT/022: "Die Untoten" - "Nollywood" - Nigerias populärkulturelle Filmproduktion (SB)


Medienindustrie von Afrikanern (nicht nur) für Afrikaner

Dorothee Wenner und Husseini Shaibu - Foto: © 2011 by Schattenblick

Dorothee Wenner und Husseini Shaibu
Foto: © 2011 by Schattenblick

Aus europäischer Perspektive, die von einer jahrhundertelangen kolonialen Ausbeutung, imperialistischen Unterwerfung und globalisierten Zurichtung Afrikas geprägt ist, verfügt der schwarze Kontinent über keine nennenswerten zeitgenössischen Kulturleistungen, die mit jenen der hochindustrialisierten westlichen Welt vergleichbar wären. Zu den aus hiesiger Sicht weitgehend ausgeblendeten Phänomenen gehört auch die bemerkenswerte Filmschöpfung Nigerias, die zu den weltweit produktivsten gehört. "Nollywood" hat im vergangenen Jahr durchschnittlich 31 Filme pro Woche produziert, mehr als Hollywood und nur übertroffen vom indischen "Bollywood". [1]

Da in Nigeria ungleich weniger finanzielle Ressourcen zur Verfügung stehen, handelt es sich freilich zum allergrößten Teil um Filme, die mit geringem Kostenaufwand in wenigen Wochen abgedreht und auf VCD (video compact disc) vermarktet werden, einem Format, das in Entwicklungsländern nach wie vor weit verbreitet ist. Thematisiert werden häufig Begebenheiten in der Familie und die Migration vom Land in die Stadt, wie sie für die Wirtschaftsmetropole Lagos - mit derzeit rund 15 Millionen Einwohnern die am schnellsten wachsende Stadt Afrikas - charakteristisch sind. Beliebt ist zudem eine mehr oder minder große Prise "Juju" (Zauberei). Während diese Produktionen in Europa und den USA zumeist als minderwertig eingestuft werden, sind sie in englischsprachigen Regionen Afrikas außerordentlich erfolgreich. Hingegen erreichen die "Botschaftsfilme", die von der französischen Regierung finanziert und in Afrika produziert werden, nur wenige Zuschauer.

Auf dem Kongreß "Die Untoten" stellten Dorothee Wenner und Husseini Shaibu bedeutsame Aspekte des nigerianischen Films vor. Die in Berlin lebende Dorothee Wenner studierte Germanistik und Geschichte in Hamburg und ist als freischaffende Journalistin, Autorin und Filmemacherin tätig. Seit 1990 ist sie Mitglied im Auswahlkomitee des Internationalen Forums des Jungen Films/Berlinale und beobachtet als Berlinale-"Botschafterin" das indische und afrikanische Kino. Sie ist Jurymitglied der African Movie Academy (AMAA) in Lagos.

Husseini Shaibu ist Künstler, Journalist und Filmkritiker. Er ist ein ausgewiesener Kenner der Nollywood-Filmproduktionsszene und gilt als einer der konsequentesten Dokumentaristen der nigerianischen Home-Video-Industrie. Er ist Alumni des Berlinale Talent Campus und Vorsitzender der Auswahlkommission des renommierten African Movie Academy Award (AMAA), Generalsekretär der nigerianischen Sektion des FIPRESCI und des Verbands der afrikanischen Film Critics (FAFC) sowie Autor des Buches "Moviedom....the Nollywood Narratives. Clips on the Pioneers 1&2". Er lebt in Lagos. [2]

Zum Thema "Ghostly Bliss: The Commercial Powers of Darkness in Nollywood" berichteten die beiden Experten über den Film "Living in Bondage", der die Nollywood-Filmindustrie vor 20 Jahren zum Laufen brachte. Geleitet von nichts als Gier verwandelt sich der Protagonist in einen bösen Geist - und löst damit eine ganze Produktionswelle von Geisterfilmen aus, die Lagos zur Hauptstadt einer der größten Filmnationen der Welt machte. Wenner und Husseini stellten anhand vieler Filmbeispiele die Erfolgsgeschichte der Verbindung von traditionellem Glauben und modernen Medien in Nigeria vor. Auszüge aus Streifen wie "Haunted" oder "Mad Ghost" gaben Einblick in die klassische Unterhaltungswelt Nollywoods, während neuere Produktionen wie "The Figurine" und "Aramotu" zeigten, wie sich Geister und spirituelle Kräfte erfolgreich den Herausforderungen des heutigen Lebens stellen.

Am dritten Tag des Kongresses hielten Dorothee Wenner und Husseini Shaibu einen vierstündigen Workshop mit dem Thema "Now Botox Needed to Stay Young - How Nigerian Ghosts Remain Stylish and Trendy" ab. Davon ausgehend, daß "Juju" und der Umgang mit Geistern in Nigeria wie auch in vielen anderen Teilen Afrikas seit jeher präsent sind, läßt sich darstellen, wie sich die Grauzone zwischen Lebenden und Toten im Laufe der Jahre verändert hat. Nollywood-Filme befassen sich häufig mit der unsichtbaren Welt und tragen damit in beträchtlichem Maße dazu bei, die moderne nigerianische Gesellschaft zu prägen. In einer cinematographischen Reise führte der Workshop durch populäre Szenen, Geschichten und Figuren. Er gab Einblick, wie die Erscheinung "Untoter" in Szene gesetzt wird und deren Auftritte in Wechselwirkung mit dem zeitgenössischen Alltagsleben stehen. Es sind ja nicht allein die zurückkehrenden Geister Verstorbener, die in der filmischen Darstellung dem aktuellen Umfeld angepaßt werden müssen - umgekehrt hat auch die reichhaltig produzierte und rezipierte Auseinandersetzung mit solchen Themen im nigerianischen Film eine Rückwirkung auf die Zuschauer und damit weite Teile der Bevölkerung.

Dorothee Wenner und Husseini Shaibu - Foto: © 2011 by Schattenblick

Angeregter Dialog in entspannter Atmosphäre
Foto: © 2011 by Schattenblick

Gemessen am neuesten filmtechnischen Standard insbesondere US-amerikanischer und europäischer Produktionen muten nigerianische Filme nicht selten auf den ersten Blick wenig überzeugend, allzu schlicht und nicht mehr zeitgemäß an. Folgt man jedoch nicht der Sehgewohnheit, immer schnellere Bildfolgen, atemberaubendere Szenen und bombastischere Effekte als einzig akzeptables Äquivalent von Spannung und Nervenkitzel einzufordern, erschließen sich unverhofft andere Qualitäten. Mangels gleichwertiger finanzieller Möglichkeiten kann Nollywood nicht mit millionenschweren Blockbustern westlicher Produktion konkurrieren und folglich auch nicht auf den immensen Aufwand von Spezialeffekten aller Art zurückgreifen. Was in Szene gesetzt werden soll, muß mit relativ einfachen Requisiten und Tricks an alltäglichen Schauplätzen realisiert werden. Dies hat zur Folge, daß die Darsteller in Gestik, Mimik, Bewegung und Sprache den wesentlichen Teil der Handlung tragen, also in gewisser Weise dem Theater oder der Improvisationskunst viel näher stehen, als dies in modernen westlichen Produktionen erforderlich ist.

Der Effekt ist bemerkenswert. Während man vom Hollywoodfilm oder dessen Pendants oftmals durch optische Überforderung und akustisches Trommelfeuer regelrecht überwältigt wird, ergreifen mit einfachsten Mitteln produzierte Nollywoodstreifen - wenn man sich denn auf sie einläßt - auf ganz andere und womöglich sogar tiefgründigere Weise. Es wäre ein Trugschluß zu meinen, die Betrachtung eines Films erschöpfe sich im Sehen und den unmittelbar damit verbundenen physiologischen Strukturen und Vorgängen. Jeder kennt das Phänomen, bei spannenden Szenen halbwegs aus dem Sessel zu springen, unwillkürlich mit den Händen herumzufuchteln oder mit den Füßen zu scharren, kurz dem optischen Eindruck motorisch zu entsprechen. Wenn nun ein Darsteller auf der Leinwand furchterregende Begegnungen, existentielle Auseinandersetzungen oder tiefgreifende Konflikte weitgehend ohne filmtechnische Hilfsmittel eindrucksvoll in Szene setzen will, greift er zwangsläufig auf körperliche Ausdrucksformen zurück, die dem Erleben des Zuschauers sehr verwandt sind. Dies kann im günstigsten Fall fast schon zu einer Synchronizität der beiderseitigen motorischen Reaktionsweisen führen, welche die Distanz des Beobachters zugunsten eines unmittelbaren Eintauchens in den Handlungsverlauf überwindet.

Husseini Shaibu gab eine ebenso unterhaltsame wie eindrucksvolle Kostprobe des dazu erforderlichen schauspielerischen Könnens, als er die Begegnung mit einem Geist und das Gespräch mit einem kenntnisreichen alten Mann, den man in solchen Fällen zu Rate ziehen muß, vorführte. Er fuhr entsetzt herum, lauschte gebannt der Stimme des zurückgekehrten Verstorbenen, suchte Kontakt mit dem Unsichtbaren herzustellen, rang um Auskunft, was dieser von ihm verlangte, war verzweifelt bemüht, die schreckliche Begegnung unbeschadet zu überstehen. Dann beriet er sich mit dem weisen Alten, den man in diesem Augenblick buchstäblich vor ihm auf dem Boden hocken sah, ließ gestikulierend die benötigten Gerätschaften wie Schaufel, Beil oder Messer vor dem Auge des Zuschauers Gestalt annehmen, kurz, er demonstrierte eine im Film benötigte Sequenz derart, daß die Szene durch seine Improvisationskunst lebendig wurde.

Husseini Shaibu improvisiert - Foto: © 2011 by Schattenblick Husseini Shaibu improvisiert - Foto: © 2011 by Schattenblick Husseini Shaibu improvisiert - Foto: © 2011 by Schattenblick
Husseini Shaibu improvisiert - Foto: © 2011 by Schattenblick

Husseini Shaibu improvisiert
Foto: © 2011 by Schattenblick

Was das Publikum derart ergriffen hat, als Phantasie zu bezeichnen, wäre in diesem Zusammenhang eine euphemistische, ja beinahe schon irreführende Beschreibung. Eher schon handelt es sich um eine unmittelbare Integration des Zuschauers, dessen Erfahrungswelt bis hinein in Angstreaktionen, Fluchtmanöver, Erschütterung und andere zutiefst ergreifende Zustände angesprochen und weit über einen bloßen visuellen Eindruck hinaus eingebunden wird. Daher ist die vermittelnde Beschreibung, Husseini Shaibu habe es seinem Publikum ermöglicht, gewissermaßen eine Filmszene wahrzunehmen oder das zu deren Darstellung erforderliche Handwerkszeug erklärt, zwar zutreffend, aber für sich genommen noch nicht hinreichend: Man war so beteiligt, als sei man selbst Teil des Geschehens.

Dies führt zurück zu einer Kunstform und Vermittlungsweise, die dem Erzählen in einem ursprünglichen Sinn eng verwandt ist. Wenngleich die Flut der Nollywoodfilme zwangsläufig zahllose triviale, sich wiederholende und allenfalls verkonsumierbare Erzeugnisse auf den Markt wirft, wie das auch andernorts für die Filmindustrie gilt, schafft sie doch gerade wegen ihres vergleichsweise geringen technischen Standards mitunter beflügelnde Momente, die vermeintlichen Fortschritten einer hochindustrialisierten und mit modernsten Instrumenten operierenden Branche der westlichen Metropolen den Rang ablaufen.

Wenn sich eine Schauspielerin in eine Schlange verwandelt, erwarten wir heutzutage ein perfektes Morphing, welches das Auge bruchlos täuscht. Was aber tun, wenn man nichts als eine junge Frau und ein aus dem Zoo geliehenes Reptil, das sich unablässig ins Gebüsch verkriechen will, vor der Kamera hat? Wie kann man diese Transformation, Körper und Wesensart vollständig zu verwandeln, glaubhaft auf die Leinwand bringen? In einer Filmszene veränderte die Darstellerin ihren Gesichtsausdruck derart, daß man die Charakteristika der Schlange immer deutlicher hervortreten sah. Der freundliche Blick wandelte sich ins Kalte und Stechende, das Antlitz nahm gierige Züge an, bis schließlich ein rasches Züngeln der vorschießenden Zunge und ein boshaftes Hohngelächter die Verwandlung vollendeten: Dieses Schlangenwesen möchte man nicht zum Feind haben!

Hier geht es um Hexenkunst, die Husseini Shaibu streng von Geistererscheinungen unterschied. Bei letzteren handle es sich um Verstorbene, die etwas Unerledigtes zurückgelassen hätten und deshalb zurückkehrten. Sie zeigten sich zumeist nur einer bestimmten Person, während sie für alle anderen unsichtbar blieben. Wer auf diesem Wege einen Auftrag erhält, muß ihn ausführen, da der Geist ihn ansonsten solange quält, bis er sein Ziel erreicht hat. Oft geht es um Menschen, die umgebracht, ihres Besitzes beraubt oder auf andere Weise ungerecht behandelt wurden. Was der Geist genau verlangt und wie damit umzugehen sei, ist selten einfach zu beantworten. Es bedarf eines Experten, der genau weiß, was in einem solchen Fall zu tun ist. Die Geister Verstorbener sind demnach erschreckend und verwirrend, doch nicht im eigentlichen Sinn böse, da sie zumeist ausgleichende Gerechtigkeit erstreben.

Dorothee Wenner und Husseini Shaibu - Foto: © 2011 by Schattenblick

Mit Geistern und Hexen ist nicht zu spaßen
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Böse seien demgegenüber Hexen und Hexer, weil sie über Praktiken gebieten, die anderen zum Schaden gereichen. Sie wollen sich Kräfte aneignen, um ihre Gegner zu beherrschen, sich Vorteile zu verschaffen und Auseinandersetzungen zu ihren Gunsten zu entscheiden. Die klare Dichotomie von Gut und Böse in diesem Zusammenhang entspricht offenbar einem weit verbreiteten Alltagsverständnis in Nigeria und sicher auch anderen afrikanischen Ländern. Zugleich werden jedoch Konflikte thematisiert, deren Verkettung beiderseitiger Gewalttaten und Rachezüge weit zurückreicht, so daß die Grenzen von Schuld und Unschuld, Recht und Unrecht zwangsläufig verschwimmen. Der Rückgriff auf Tiere, in die man sich verwandelt, geheime Praktiken, mit deren Hilfe man Feinde bezwingt, oder Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz vor bösartiger Einflußnahme hat mithin eine alltagspraktische, kulturelle und soziale Dimension.

Husseini Shaibu stellte dies bemerkenswert sachlich als bedeutsames Merkmal der nigerianischen Gesellschaft dar, das in starker Präsenz den Film seiner Heimat prägt. Es handelt sich folglich weder um eine Nische, noch einen bloßen Trend, cineastisch die Karte des Grusels und Horrors auszuspielen. Man muß sich dabei vergegenwärtigen, daß in Nigeria die offiziell geltenden monotheistischen Religionen durchwirkt, unterfüttert und verwoben mit älteren Glaubenspraktiken existieren. In einer Filmsequenz erlebte man einen Kampf mit, den der einheimische Zauberer mit einem zugereisten christlichen Prediger auf einer Landstraße austrug. Da sich in diesem Fall die dem fetischschwingenden Hexer entgegengehaltene Bibel als überlegene Waffe erwies, die den Gegner zunächst in Rotation versetzte und dann ins Nirgendwo verschwinden ließ, kam bei den Teilnehmern des Workshops die Frage auf, ob die Vorherrschaft des Christentums in Nigeria tatsächlich zu Lasten des älteren Volksglaubens gehe. Ganz so verhalte es sich nicht, klärten die Referenten auf. Weniger war es die Bibel, als vielmehr das Buch an sich, dem in einem Land, wo Lesen und Schreiben nicht selbstverständlich sind, große Macht zugeschrieben wird.

Husseini Shaibu - Foto: © 2011 by Schattenblick

Filmschöpfung lebensnah
vorgestellt
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In Nigeria sind auch evangelikale Kirchen am Werk, die in ihrer Geschäftstüchtigkeit den Vergleich mit US-amerikanischen Unternehmungen derselben Art nicht zu scheuen brauchen. Schlicht in ihrer Botschaft, daß alle anderen Wege geradewegs in die Verdammnis führten und Rettung einzig im Schoß dieser einen Gemeinde möglich sei, werden Anhänger geworben und beträchtliche Vermögen gesammelt. Wie Dorothee Wenner berichtete und mit Filmsequenzen illustrierte, steht der einflußreichsten evangelikalen Bewegung eine Frau vor, deren Markenzeichen ihre stets hochmoderne Kleidung samt übergroßen Hüten ist. Betont milde im öffentlichen Auftreten, aber zweifellos eisern im Ringen um Einfluß und Pfründe, bedient sie sich nicht zuletzt filmischer Mittel zur massenwirksamen Werbung, die ihrerseits auf Geisterdarstellungen und verwerfliche Zauberpraktiken als abschreckende Beispiele zurückgreift.

Dorothee Wenner stellte anhand verschiedener Beispiele soziale Bezüge her, indem sie die Brücke von den filmisch verarbeiteten Themen zu familiären, geschlechtsspezifischen und gesamtgesellschaftlichen Konflikten schlug. Die Nähe vieler nigerianischen Filme zu alltäglichen Verhältnissen und Auseinandersetzungen spiegelt beiläufig und zugleich treffsicher deren soziale Problemlage wider. Wenngleich die Reflektion des Vorherrschenden einerseits die gesellschaftlichen Beharrungskräfte stärkt, zeichnet die Filmindustrie andererseits eine Fluidität aus, die Impulse zur Veränderung fördert. Aus einer nicht selten chaotischen Kreuzung traditioneller einheimischer Elemente mit aus Europa und den USA importierten Trends schafft sich Nollywood sein eigenständiges Profil und Repertoire.

Wie der ebenso unterhaltsame wie aufschlußreiche Workshop zeigte, der den vielfältigen Wünschen der Teilnehmer vollauf Rechnung trug, lassen sich zahlreiche Schnittstellen und Wechselwirkungen zwischen Filmkunst und Prozessen gesellschaftlicher Fortentwicklung in Nigeria ausweisen. Ist Nollywood schon für sich genommen als zeitgenössische Kulturleistung bemerkenswert, so ist seine Produktion so eng verwoben mit den Lebensweisen, Befindlichkeiten und Widerspruchslagen der Menschen, daß die enorme Popularität der Filme nicht erstaunen kann. Nollywood gehört zu den wenigen popkulturellen Medienindustrien, die vollständig von Afrikanern für Afrikaner betrieben werden. Damit verbinden führende Protagonisten des nigerianischen Films die Hoffnung, die kulturelle Kolonisierung und Ausgrenzung zu überwinden und eines nicht allzu fernen Tages afrikanische Geschichten für Zuschauer in aller Welt zu erzählen.


Fußnoten:

[1] "Nollywood" brings home-grown success to Nigeria (02.06.11)
Christian Science Monitor

[2] http://www.untot.info/

Zu "Die Untoten" bisher erschienen:

BERICHT/003: "Die Untoten" - Pressegespräch zu Kongress & Inszenierung vom 12.-14.5.2011 auf Kampnagel (SB)
BERICHT/004: "Die Untoten" - Im Stahlbad der transhumanistischen Optimierungsdoktrin (SB)
BERICHT/005: "Die Untoten" - Wachkoma, ein Widerspruch in sich (SB)
BERICHT/006: "Die Untoten" - Roboter - reprojektiver Entwurf menschlichen Scheiterns (SB)
BERICHT/007: "Die Untoten" - Wachkoma - ein Film erzählt (SB)
BERICHT/008: "Die Untoten" - Altern eine Krankheit? (SB)
BERICHT/009: "Die Untoten" - Mark Ravenhill ... im Limbus medizinischer Unwägbarkeit (SB)
BERICHT/010: "Die Untoten" - Systemvollendet - Schlachtvieh Mensch (SB)
BERICHT/011: "Die Untoten" - Verrechtlichung der Sterbehilfe Einfallstor für genozidale Lösungen? (SB)
BERICHT/012: "Die Untoten" - Palliativmedizin zwischen Patientenautonomie und Sterbehilfe (SB)
BERICHT/013: "Die Untoten" - Hirntodlüge aus Pflegesicht (SB)
BERICHT/014: "Die Untoten" - Her- und Hinkünfte des deregulierten Todes (SB)
BERICHT/015: "Die Untoten" - Vorgriff auf den eigenen Tod in künstlerischer Inszenierung (SB)
BERICHT/016: "Die Untoten" - Sandy Stone ... aus einem bewegten Leben (SB)
BERICHT/017: "Die Untoten" - Das zweite Gesicht des Schönheitskultes (SB)
BERICHT/018: "Die Untoten" - Kapitalgespenster - Zur Ästhetik fehlender Theorie (SB)
BERICHT/019: "Die Untoten" - Auf der Suche nach dem Sitz des Bösen (SB)
BERICHT/020: "Die Untoten" - Verschleißwelten unvollständiger Autonomie (SB)
BERICHT/021: "Die Untoten" - Menschliches Gemüse - Organspender philosophisch totgesagt (SB)
BERICHT/022: "Die Untoten" - "Nollywood" - Nigerias populärkulturelle Filmproduktion (SB)
INTERVIEW/001: "Die Untoten" - Matthias Zerler kämpft für Wachkoma-Patienten (SB)
INTERVIEW/002: "Die Untoten" - Petra Gehring, Philosophin (SB)
INTERVIEW/003: "Die Untoten" - Thomas Macho, Kulturwissenschaftler (SB)
INTERVIEW/004: "Die Untoten" - Roberto Rotondo, Diplom-Psychologe und ehemaliger Krankenpfleger (SB)
INTERVIEW/005: "Die Untoten" - Sander L. Gilman zu Fragen der kosmetischen Chirurgie (SB)
INTERVIEW/006: "Die Untoten" - Georg Fülberth, Politikwissenschaftler (SB)
INTERVIEW/007: "Die Untoten" - Sandy Stone, Performancekünstlerin und Wissenschaftlerin (SB)
INTERVIEW/008: "Die Untoten" - Hans Werner Ingensiep, Philosoph und Biologe (SB)

Krananlage der alten Kampnagelfabrik - Foto: © 2011 by Schattenblick

Industriearchitektonische Fragmente der alten Kampnagelfabrik
Foto: © 2011 by Schattenblick

13. Juni 2011