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BUCHTIP/1238: Erste deutsche Kipling-Biografie erscheint (idw)


Universität Leipzig - 09.07.2015

Erste deutsche Kipling-Biografie erscheint


Am 15. Juli erscheint die erste deutsche Biographie von Rudyard Kipling, dem Autor des Kinderbuchklassikers "Das Dschungelbuch". Geschrieben wurde sie von Prof. Dr. Stefan Welz, der englische Literatur an der Universität Leipzig lehrt. Anlass ist der 150. Geburtstag des Schriftstellers am 30. Dezember dieses Jahres. In dem Buch "Rudyard Kipling. Im Dschungel des Lebens", das im Lambert Schneider Verlag erscheint, zeichnet er ein vielschichtiges Bild dieses Autors und Dichters, zeigt die Schicksalsschläge, Extreme und Widersprüche in dessen Leben.


Am 15. Juli erscheint die erste deutsche Biographie von Rudyard Kipling, dem Autor des Kinderbuchklassikers "Das Dschungelbuch". Geschrieben wurde sie von Prof. Dr. Stefan Welz, der englische Literatur an der Universität Leipzig lehrt. Anlass ist der 150. Geburtstag des Schriftstellers am 30. Dezember dieses Jahres. In dem Buch "Rudyard Kipling. Im Dschungel des Lebens", das im Lambert Schneider Verlag erscheint, zeichnet er ein vielschichtiges Bild dieses Autors und Dichters, zeigt die Schicksalsschläge, Extreme und Widersprüche in dessen Leben.

"Meine Biographie soll einen umfassenden, informativen und zugleich gut lesbaren Zugang für ein speziell deutschsprachiges Publikum bieten", erklärt Welz. Er beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit dem englischen Autor Rudyard Kipling, hat zahlreiche Aufsätze über ihn geschrieben und öffentliche Vorträge zu unterschiedlichen Themen seines Werkes gehalten. Im Jahr 2002 hat sich Welz mit einer umfangreichen Studie zum Verhältnis von Arbeit und Technologie im Schaffen Kiplings an der Universität Leipzig habilitiert.

Kipling, als Person in Deutschland weniger bekannt, gilt als Ikone der britischen Literatur- und Kulturgeschichte. Sein Leben war tragisch, da er zwei Kinder verloren hat und den Niedergang seines Ruhms und seiner Ideale miterleben musste, sodass er nahezu vergessen 1936 starb. "Literarisch ist er ein Phänomen mit einer großen Ausstrahlungskraft, die weit über Großbritannien hinausreicht und unterschiedlichste Schriftsteller beeinflusst hat, seien es T.S. Eliot oder Bertolt Brecht, Ernest Hemingway oder Louis Borges", berichtet Welz. Äußerst umstritten sei allerdings Kiplings politisches Engagement für den Imperialismus und das Britische Empire. "Gerade die kritische und historisch fundierte Auseinandersetzung mit diesem Aspekt scheint mir notwendig, um ideologische Pauschalurteile aufzubrechen und mehr über die Zusammenhänge einer Zeit zu erfahren, die für die westlichen Gesellschaften prägend war", sagt der Experte.

Für die Biografie hat er umfangreiches Material in britischen, US-amerikanischen und auch deutschen Bibliotheken aufgearbeitet - insbesondere die großen englischen und amerikanischen Biographien sowie die Ausgaben der gesammelten Briefe, die in den vergangenen Jahrzehnten erschienen sind. Auch in dem umfangreichen literarischen Werk des Autors ist Welz belesen. "Ich habe aber auch Studien an Lebensschauplätzen Kiplings betrieben, so in Burwash in Großbritannien, in Brattleboro in den USA und im südafrikanischen Kapstadt", erläutert der Anglist.

Kipling habe Deutschland ablehnend bis feindselig gegenüber gestanden. Das könne auch ein Grund sein, weshalb es bis heute keine zusammenhängende Darstellung seines Lebens im deutschen Sprachraum gibt.



Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution232

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Leipzig, Susann Huster, 09.07.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Juli 2015

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