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UNIVERSITÄT/020: Ruhr-Uni richtet Max Imdahl-Gastprofessur ein - Käßmann erste Gastprofessorin (RUB)


RUB - Ruhr-Universität Bochum - 4. August 2010

Ruhr-Universität richtet Max Imdahl-Gastprofessur ein

- Margot Käßmann wird erste Gastprofessorin
- Einheit von Wissen und Gesellschaft


Mit einer neuen Gastprofessur bietet die Ruhr-Universität Persönlichkeiten, die sich um die Einheit von Wissen und Gesellschaft verdient gemacht haben, einen akademischen Wirkungsraum: Die Max Imdahl-Gastprofessur wird zum ersten Mal besetzt von Dr. Dr. h.c Margot Käßmann. Wie schon der Namensgeber, so hat auch sie sich nie von Fachgrenzen einschränken lassen, sondern sich mit verschiedensten Themen befasst und immer wieder in überzeugender Weise unterschiedliche Wissenschaftsdisziplinen verbunden und auf aktuelle, die Gesellschaft bewegende Fragestellungen bezogen. "Margot Käßmann hat beispielhaft zum Wissenstransfer theologischer Theorie in die Öffentlichkeit beigetragen und ist daher für die Gastprofessur hervorragend qualifiziert", betont RUB-Rektor Prof. Dr. Elmar Weiler. Margot Käßmann wird ab 1. Januar 2011 für ein Jahr an der RUB auf dem Gebiet der Ökumene und Sozialethik forschen und lehren.


Zur Person

Margot Käßmann, 1958 geboren, studierte Evangelische Theologie und wurde 1989 an der Ruhr-Universität promoviert. Sie war Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages (1994-1999), Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen Kirche Hannovers 1999-2010) und Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (2009-2010). Sie wurde 2002 vom Fachbereich Erziehungswissenschaften der Universität Hannover mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet und erhielt 2009 das Bundesverdienstkreuz.


Facettenreiche wissenschaftliche Arbeit

Hunderte Fachartikel und 40 Bücher allein in den letzten zehn Jahren zeugen von Käßmanns umfangreicher wissenschaftlicher Arbeit. Dabei arbeitete sie sich in die unterschiedlichsten Themenfelder ein und setzte Akzente: So befasste sie sich unter anderem mit der Barmer Theologischen Erklärung von 1934 und ihren Impulsen für die gegenwärtige Kirchenreformdebatte, sie hat sich immer wieder mit der Bildungsverantwortung der Kirche befasst und das Thema "Religion und Kind" eingehend bearbeitet. Sie setzte sich mit vielen sozialethischen Herausforderungen der Gegenwart auseinander, darunter Sterbehilfe und -begleitung, die sozialethische Bewertung von Babyklappen, wachsende (Kinder-)Armut, Asylrechtspraxis und Genderdiskriminierung. Ihre Äußerungen zum Bundeswehreinsatz in Afghanistan sorgten für große mediale Resonanz. Margot Käßmann gelang in allen Bereichen ihrer Arbeit der Wissenstransfer aus der theologischen Theorie in die Öffentlichkeit.


Der Namensgeber Max Imdahl

Die Max Imdahl-Gastprofessur ist benannt nach dem 1988 verstorbenen ersten Ordinarius für Kunstgeschichte der Ruhr-Universität. Das Wirken dieses herausragenden Vertreters der Gründergeneration prägt die Ruhr-Universität bis heute. Max Imdahl hat nie im Korsett einer Disziplin gewirkt. Er hat u.a. die Kategorien der Philosophie, der Ästhetik, der Geschichte, und der Theologie auf seinen Gegenstand, das Kunstwerk, angewandt, um sie mit dem Standpunkt des Betrachters in einem Prozess reflexiven Sehens zu verbinden, aus dem allein Erkenntnis resultieren kann.


Studierende lernen von herausragenden Persönlichkeiten

Die Max Imdahl-Gastprofessur wird ab 2011 jährlich für sechs Monate bis ein Jahr vom Rektorat der RUB im Benehmen mit dem Senat verliehen. Die oder der jeweilige Gastprofessor/in wird eine öffentliche "Max Imdahl-Vorlesung" halten und weitere Lehrveranstaltungen durchführen. Studierende der Ruhr-Universität sollen so die Möglichkeit erhalten, herausragenden Persönlichkeiten unserer Zeit zu begegnen.

Redaktion: Meike Drießen


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 240 vom 4. August 2010
RUB - Ruhr-Universität Bochum
Dr. Josef König - Pressestelle - 44780 Bochum
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Internet: ruhr-uni-bochum.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. August 2010