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SPRACHE/594: Weltpremiere - Bremen organisiert das "Festival der Sprachen" (Uni Bremen)


Universität Bremen - Pressemitteilung vom 20. Februar 2009

Weltpremiere: Bremen organisiert das "Festival der Sprachen"

Turmbau zu Bremen - Minderheitensprachen - Welche Sprache ist die schönste der Welt?


Es ist weltweit einmalig: das "Festival der Sprachen" in Bremen. Es macht für 21 Tage Bremen zur Welthauptstadt der Sprachen. Die Schirmherrschaft hat die UNESCO übernommen. Das Sprachenfestival findet zwar erst im September und Oktober (17.9 - 7.10. 2009) statt, aber bereits jetzt haben die Macher und Macherinnen ein umfangreiches Programm zusammengestellt. So wird die Allgegenwart der Sprache und der Sprachen durch mehr als 100 populäre und informative Aktionen - unter Beteiligung aller gesellschaftlichen Gruppen - anschaulich vermittelt. Neben einem akademischen Konferenzmarathon mit zwölf internationalen Tagungen non-stop sieht das Programm u. a. vor, dass Bremische Schüler den "Turmbau zu Bremen" mit 6.500 Namen der Sprachen der Welt beschrifteten Holzstücken durchführen, die größte Weltsprachenkarte als Pflastermalerei schaffen, den "Friedhof der toten Sprachen" einrichten, die "schönste Sprache der Welt" ermitteln und vieles andere mehr. Und das Beste: Noch gibt es die Möglichkeit für Interessierte einzusteigen.

Jeder Tag des dreiwöchigen Festivals ist einer anderen Sprache gewidmet, so dass es neben dem Niederdeutsch-Tag (29.9.2009) auch Tage für Maltesisch, Baskisch, Polnisch, Spanisch und vieles andere mehr geben wird. In den Räumlichkeiten des Überseemuseums, im Haus der Wissenschaft, in der Volkshochschule Bremen, in der Tanzschule Renz und an vielen anderen Orten der Stadt finden Ausstellungen, Tagungen, Vorträge, Aufführungen, Lesungen und Begegnungsmöglichkeiten für die Bürger statt. Sprachgemeinschaften aus zwei Dutzend Staaten stellen sich und ihre Sprache(n) vor. Die Probleme und Chancen mehrsprachiger Gesellschaften, die Situation von Migrantensprachen, vieler (vom Aussterben bedrohter) Minderheiten- und Regionalsprachen und Dialekte in schulischer, sozialer und rechtlicher Hinsicht werden ebenso thematisiert wie die Beziehungen zwischen Sprache und Tanz, Sprache und Kunst, Sprache und Identität. Kulinarische und ästhetische Aspekte von Sprache werden nicht vernachlässigt.

Bremer Kultureinrichtungen sind dabei

Die Kulturinstitute im Land Bremen und andere im Bereich der Sprachvermittlung tätige Institutionen beteiligen sich mit vielfältigen Aktionen und Serviceleistungen für Bremer Bürgerinnen und Bürger am Festival der Sprachen. So wird es z. B. kostenlose Schnupperkurse in zahlreichen Fremdsprachen geben, eine Beratungshotline rund um das Thema Fremdsprachenlernen sowie eine "Sprachenrallye" und einen Wettbewerb "Bremens multilingualste Straße". Zu den nachhaltig wirkenden Maßnahmen gehört die Gründung eines Sprachenrates, der alle Institutionen vereint, die sich in Bremen mit dem Thema Fremdsprachen befassen und der ein fachkompetentes Beratungsgremium für Politik und Gesellschaft in Sprachenfragen sein soll. Insgesamt unterstützen das Festival gegenwärtig 55 Organisationen und Institutionen aus aller Welt als Kooperationspartner.

Die European Musical Academy und das Waldautheater unter der Intendanz von Thomas Blaeschke bereichern das Festival der Sprachen mit einer ganzen Reihe von musikalischen Highlights. Dazu gehören u. a. das Komponieren und Intonieren einer Festivalhymne, eines abendfüllenden Musicals und einer Chordarbietung, die allesamt enge Bezüge zum Thema Sprache, Sprachen, Sprachwissenschaft haben. Wegen des enormen Umfangs und der Vielfältigkeit des Programms werden noch dringend Sponsoren benötigt.

Warum das alles?

Initiator Professor Thomas Stolz aus dem Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften der Universität Bremen, Vorsitzender des Instituts für Allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaft", dazu: "Wir wollen in der Öffentlichkeit das Bewusstsein dafür schärfen, dass Sprache das gesamte menschliche Leben entscheidend bestimmt. Nur mittels Sprache sind die Formen menschlicher Gesellschaft sowie Kultur, Politik, Recht, Wissenschaft, Religion und Wirtschaft überhaupt erst möglich. Die grundlegende Bedeutung von Sprache für uns Menschen macht es erforderlich, dass ihr erhöhte Aufmerksamkeit - etwa in Schule und Universität - zukommt."

Weitere Informationen:
Christina Vossmann M.A. (Festivalkoordinatorin)
E-Mail: vossmann.fds@uni-bremen.de


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Quelle:
Pressemitteilung der Universität Bremen Nr. 060 / 20. Februar 2009 SC
Universität Bremen, Pressestelle
Tel. 0421-218 - 60 150, Fax 0421-218 - 98 60150
E-Mail: presse@uni-bremen.de
Internet: www.uni-bremen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Februar 2009