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SPRACHE/457: Vermittler zwischen moderner Kunst und Öffentlichkeit (idw)


Universität Kassel - 23.03.2007

Preis für Projekt der Kasseler Sprachwissenschaft über die Rolle der Sprache als Vermittler zwischen moderner Kunst und Öffentlichkeit


Kassel. Das Projekt "Kunst - Sprache - Öffentlichkeit. Kommunikationsraum documenta 12" der Kasseler Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Andreas Gardt und Prof. Dr. Ingo H. Warnke vom Institut für Germanistik gehört zu den Gewinnern des Hochschulwettbewerbs "Geist begeistert". Als Träger des Anerkennungspreises in Höhe von 7.500 Euro ist das Kasseler Projekt nun offizielles Partnerprojekt im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgerufenen Jahr der Geisteswissenschaften. In dem Wettbewerb waren Universitäten dazu aufgefordert, Ideen zur Vermittlung von Geisteswissenschaften in die Öffentlichkeit zu entwickeln.

Kommunikationsraum documenta 12

Die documenta 12 als Bezugspunkt für ein so ausgerichtetes Projekt zu nehmen bot sich an: Deren Organisatoren haben schon im Vorfeld explizit zu einer intensiven öffentlichen Diskussion über die künstlerischen Leitlinien der Ausstellung aufgefordert. So wurde die documenta 12 laut Gardt und Warnke zu einem Kommunikationsraum, der sich maßgeblich in und durch Sprache konstituiert. In diesem Raum formulieren unterschiedliche Akteure (Organisatoren, Künstler, Journalisten, interessierte Bürger) Meinungen, Überzeugungen und Bewertungen, die Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung und Beurteilung der künstlerischen Arbeiten haben.

Mit analytischen Verfahren der Sprachwissenschaft wollen Gardt und Warnke zusammen mit ihren Studierenden der Rolle der Sprache als Mittler kontemporärer Kunst auf den Grund gehen. Zunächst gilt es, den documenta-Diskurs zu entschlüsseln: Zum einen muss herausgefunden werden, welche Form die Sprache hat, die im Rahmen der documenta verwendet wird. Gibt es etwa Begriffe oder Redewendungen, die häufiger vorkommen als andere? Welche Aussagen werden explizit getroffen und welche sind nur angedeutet oder indirekt? Im zweiten Schritt werden die Auswirkungen dieses speziellen "documenta-Sprachgebrauchs" untersucht: Können die künstlerischen Anliegen der documenta 12 erfolgreich vermittelt werden? Welche Aussage kommt wie in der Öffentlichkeit an?

Inhalte und Ergebnisse dieser Vorbereitungsphase sollen durch Foren und ausstellungsbegleitende Gesprächsmöglichkeiten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Genaue Termine und Veranstaltungsorte der "Dialogtage" und des "Gesprächsraums Kunstsprache" werden über die Uni-Homepage und die Internetseite des Projekts www.spracheundkunst.de noch bekannt gegeben. Die Freischaltung erfolgt mit Beginn der documenta. Kooperationspartner des Projekts ist das Kulturhaus Dock4.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution45


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Kassel, Ingrid Hildebrand, 23.03.2007
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. März 2007