ANTIQUARIAT/127: "Onkel Dagobert" von Don Rosa (SB)

Don Rosa

"Onkel Dagobert" - Band 10

Enten à la Don Rosa

Nach Abschluß seiner in sechs Bänden erschienenen, mehr als 200 Seiten umfassenden Biographie von Dagobert Duck, wurde die Don Rosa-Reihe im Anschluß mit den beliebtesten Geschichten aus der Feder des zur Zeit wohl populärsten aktiven Enten-Zeichners fortgesetzt. Beispielhaft stellen wir Ihnen den zehnten Band der Serie vor, der, ebenso wie das vorangegangene Album, eine Auswahl aus dem Frühwerk Don Rosas enthält. Die Titel der drei Geschichten aus dem Jahr 1987 lauten: "Eine schlüpfrige Angelegenheit", "Selbst ist der Mann!" und "Der Kürbis-Kampf".

Besonders interessant für Barks-Nostalgiker ist wohl die Tatsache, daß Don Rosa, selbst leidenschaftlicher Barks-Fan, in seinen Stories immer wieder Bezug auf Geschichten des Altmeisters nimmt. So auch in der deutschen Erstveröffentlichung "Eine schlüpfrige Angelegenheit", die sich auf die Barks-Erzählung "Die Kohldampfinsel" bezieht. Hier sah ein schrulliger Professor seine wissenschaftliche Lebensaufgabe darin, den Kohl von seinem Geruch zu befreien. Bei seinen Experimenten, die er auf einer einsamen Insel durchführte, entwickelte er - mehr aus Versehen - einen Versteinerungsstrahler mit verheerender Wirkung.

Der offenbar völlig mittellose Professor scheint mit seinen Studien immer noch nicht zu einem brauchbaren Ergebnis gekommen zu sein. Händeringend fleht er einen Gemüsehändler auf dem Entenhausener Wochenmarkt um Kohl an, eine Szene, die ausgerechnet die Panzerknacker beobachten, die sich an den versponnenen Professor noch gut erinnern können. Sie kommen mit ihm ins Geschäft: Den Versteinerungsstrahler hat der Professor zwar inzwischen vernichtet, doch kann er den Panzerknackern seine beiden neu entwickelten Geräte, den "Reibwegstrahler" und den "Antiträgheitsstrahler" anbieten.

Man kann sich denken, was die Panzerknacker im Sinn haben - sie wollen Dagoberts Geld, was ihnen mit Hilfe der beiden Strahler auch beinahe gelingt. Doch am Ende fließen ihnen die durch den Reibwegstrahler schlüpfrig gewordenen Scheinchen buchstäblich davon. Onkel Dagobert bleibt Sieger, und Donald, dem ewigen Pechvogel, geht seine Belohnung aus selbigem Grund wieder einmal "durch die Lappen".

Während in der ersten, längeren Geschichte Onkel Dagobert die Hauptperson war, dreht sich in den beiden anderen Stories, jeweils Zehnseitern, alles um Donald. In "Selbst ist der Mann!" hat er Probleme mit seinem geliebten Auto, dem Oldtimer mit dem legendären Kennzeichen "313". Liebevoll hat Donald es auseinandergenommen, um seinem Schmuckstück eine Generalüberholung angedeihen zu lassen. Ein kurzer Gang zu Herrn Düsentrieb, um eine kleine Reparatur in Auftrag zu geben, und das Verhängnis nimmt seinen Lauf: Der "freundliche" Nachbar, der einen privaten Flohmarkt veranstaltet, verkauft die Autoteile, die in seinen Augen nur Schrott sind, kurzerhand mit. Donald muß sein in der ganzen Nachbarschaft verstreutes Auto für teures Geld zurückkaufen, was ihm obendrein auch noch einige Blessuren einbringt ...

Auch in der letzten Geschichte gibt es Probleme mit der lieben Nachbarschaft. Dabei ließ sich doch eigentlich alles so gut an in "Der Kürbiskampf": Anläßlich des alljährlichen Wettbewerbs im Kürbisschnitzen wollten Donald, der begnadete Kürbisschnitzer, und sein Nachbar, der als erfolgreicher Kürbiszüchter die schönsten Exemplare dieser Gattung in seinem Garten beherbergt, das Kriegsbeil begraben und sich zusammentun. Doch, wie so oft, ein unbedachtes Wort setzt eine Lawine in Gang - die in diesem Fall aus matschigem Kürbisbrei besteht. Igittigitt ...

Die seit 1994 in der Ehapa Comic Collection des Egmont vgs Verlag (seit Band 28, vorher Ehapa Verlag) erscheinende Reihe "Onkel Dagobert" von Don Rosa umfaßt bis heute 32 Bände - das letzte Album erschien 2006.

18. September 2009