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KIDS/186: Bart Simpson (18) "Gefahrensucher"


Bart Simpson (18)


"Gefahrensucher"



EL BARTO SCHLÄGT WIDER ZU
Bei solch erstaunlichen Chemie-Kenntnissen sollte man eigentlich eine bessere Rechtschreibung erwarten.

Sind wir sicher, daß der Rauch
aus dem Chemielabor stammt?

Der Rauch IST das Chemielabor! Sie müssen etwas unternehmen, bevor El Barto "wider" zuschlägt.

Über der Schule hängt eine dichte Rauchwolke, in der zu lesen ist: "El Barto schlägt wider zu". Doch sein jüngster Streich geriet ihm wohl eine Nummer zu groß. Mal eben so ein Chemielabor in die Luft zu jagen, ist doch etwas anderes als Klebstoff oder Heftzwecken auf dem Stuhl des Lehrers zu deponieren, "versehentlich" den Feueralarm auszulösen oder eine Käferpopulation aus dem Biologieunterricht im Mädchen- Umkleideraum in die Freiheit zu entlassen.

Bart harrt seiner Bestrafung, als eine überraschende Wendung ihn just vor dieser bewahrt: Durchs Fenster hechtet eine junge Dame im Kampfanzug, die sich, nachdem sie Rektor Skinner mittels eines Betäubungspfeils außer Gefecht gesetzt hat, als "Agent K." und Barts Schutzengel vorstellt. Sie gehöre zu einer geheimen Behörde, deren Aufgabe es sei, die Jugend der Nation für Aufgaben von höchster Bedeutung vorzubereiten und würde Bart nun ins Hauptquartier bringen. Dort erklärt ihm ein gewisser "S", der Leiter des Projekts für "Junioren-Untergrund-Kämpfer mit Regierungsauftrag", wie man auf ihn aufmerksam geworden ist ("Wir haben Sie bereits eine Weile beobachtet, Mr. Simpson. Ihre Akte bei uns ist recht umfangreich.") und weiht ihn in seinen zukünftigen Job ein. Bart soll herausfinden, wer der illegale Hersteller des ebenso hochradioaktiven wie -explosiven Elements MacGuffium ist.

Hochmotiviert und mit einem Equipment ausgestattet, das James Bond alle Ehre gemacht hätte, macht sich der Knabe auf den Weg - und muß schon wenig später feststellen, daß auch coole Sonnenbrille und High-Tech-Skateboard nicht darüber hinwegtäuschen können, daß er mit dieser Aufgabe schlichtweg überfordert ist. Nicht nur das, Bart muß sich auch noch aus einer ausweglosen Situation retten lassen, und das ausgerechnet von seiner kleinen Schwester, die, wie sich herausstellt, von der gleichen Behörde rekrutiert wurde und den Auftrag erhielt, ihrem Bruder zu helfen. Barts Ego erhält einen gewaltigen Knacks.

Am Ende einer Reihe von Katastrophen, die sich im örtlichen Kernkraftwerk ereignen, wo Lisa die Hersteller des MacGuffium ganz richtig vermutet hatte, findet Bart heraus, daß alles eine Farce war. Hinter der ganzen Sache steckte ein neues Schulprogramm, mit dem besonders problematische Schüler "positiv umgedreht" werden sollen. Alle waren daran beteiligt. Rektor Skinner mimte "S", Mrs. Krabappel schlüpfte in die Verkleidung von "Agent K" - und sogar Lisa mischte als Schülervertreterin mit. Bart ist darüber so sauer, daß er umgehend eine neue Sprengstoff-Attacke auf die Schule verübt ...

Barts ist und bleibt ein Lausebengel, das ist das Fazit dieser "explosiven" Geschichte. Gut, daß es Schulprojekte wie dieses, bei dem eine mittlere Explosion in einem Kernkraftwerk als nur geringes Opfer angesehen wird, um Bart Simpson eine Lektion zu erteilen, nur in Springfield gibt. Simpsons-Fans, die Action lieben, werden jedoch auch an dieser reichlich überzogenen Geschichte ihren Spaß haben.


Bart Simpson (18)
"Gefahrensucher"
Panini, Stuttgart, April 2005
36 Seiten (farbig), 2,50 Euro